jetzt ist die erste Woche mit LCHF geschafft und ich wollte euch wie versprochen berichten.
Die Woche war recht turbulent, ich war auf einem Geburtstag und einer Hochzeitsfeier an der Ostsee (6,5 Std. Zugfahrt hin und 6,5 Std. zurück) eingeladen. Da ich vor diesen insgesamt 13 Stunden Zugfahrt bereits etwas auf LCHF eingestellt war, blieb die übliche Fresserei, die ich sonst auf langen Zugfahrten betreibe, komplett aus. Ein paar Käsehappen, ein paar Würstchen und die Sache war buchstäblich "gegessen". Auf der Hochzeit selber gab es ein Buffet mit viel Fisch und Fleisch, die Zusammenstellung war also kein Problem. Natürlich gab es auch viel Bier, Wein und Sekt und auch einen sehr leckeren Nachtisch

Die restlichen Tage der (Arbeits-)Woche hab ich schon ganz gut auf weniger Kohlenhydrate geachtet. Nicht ganz streng, ich schätze ich lag so etwa bei 50g (nur Essen) täglich . Ich hab mir auch Low-Carb Brotbackmischungen schicken lassen, auf der Arbeit ist Brot einfach praktischer. Ich weiß, ist alles Gewöhnungssache. Ich bleib auch dran, Alternativen zu entwickeln. Selber Backen ist nicht so meine Welt, mit Backmischungen ist es aber recht simple. Bei den ganzen Rezepten hier werd ich es vielleicht trotzdem mal versuchen.
Interessant war auch das Einkaufen. Ich war recht erstaunt, dass selbst mein geliebter Krautsalat (wahrscheinlich durch Zuckerzusatz) erstaunlich viel Kohlenhydrate enthält. Es macht mir aber Spaß neue Sachen auszuprobieren und zu kombinieren. Eine warme Mahlzeit gab es nur Abends (meist sogar recht spät so gegen 20 Uhr).
Was ich nicht eingeschränkt habe, ist mein üblicher Konsum von Alkohol, zumeist in Form von Bier/Kölsch. Ich habe ihn allerdings auch nicht übertrieben.
Weiterhin hab ich mir den zweifelhaften "Spaß" gegönnt, mir ein Blutzuckermessgerät zu kaufen. Ich wollte einfach mal sehen, wo ich so stehe. Die letzten drei Tage lag mein Nüchternzucker zwischen 108 mg und 118 mg (!), das ist vielleicht grad noch so im Rahmen, aber nicht ganz unbedenklich. Seltsamerweise hab ich auch mal Mittags gemessen und lag bei nur 99 mg. Grundsätzlich nehme ich an, dass ich schon einen recht hohen Blutzucker habe und bereits auf dem besten Weg in eine problematische Zone war. Nach drei Messungen kann man natürlich noch nichts sagen, aber zumindest hat es mich sensibilisiert.
Wie ist es mir nun ergangen:
Negativ:
Gerade die ersten Tage war ich recht müde und schlapp und hatte auch mal leichte Kopfschmerzen. Insgesamt hat sich meine Kondition beim täglichen Radfahren und Treppensteigen merklich reduziert. Des Öfteren hab ich das Gefühl von "schweren Beinen" schon beim einfachen spazieren gehen. Ich bilde mir ein, dass es Tag für Tag etwas besser wird. Diese Nebenwirkungen sind hier aber auch oft genannt und ich war darauf gefasst.
Meine Verdauung spielt gelegentlich auch noch etwas verrückt und ich kann schlechter "auf Klo". Allerdings hab ich wesentlich weniger Blähungen.
Positiv:
Ich habe zu keinem Moment gehungert. Weiterhin habe ich beobachtet, dass ich rein mengenmäßig ganz von alleine wesentlich weniger esse als sonst. Ich bin schneller satt und hatte bisher keine Heißhungerattacken. Nach dem Essen habe ich nicht dieses uns allen bekannte unangenehme Völlegefühl mehr. Ich bin tatsächlich nur noch angenehm satt.
Mein Gewicht hat sich trotz meiner Sünden um etwa 1,5 kg reduziert

Fazit:
Alles in Allem bin ich sehr froh, dass ich angefangen habe, meine Ernährung umzustellen. Ich hoffe, dass ich dieses Mal dranbleibe. Die Vorteile überwiegen deutlich. Wenn sich meine Kondition auch wieder langsam einstellt, bin ich voller Hoffnung....
Viele Grüße vom Rhein !
Jörg