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Was sag ich den anderen? - Geburtstagseinladung

Verfasst: 27. Januar 2012, 00:44
von Chris
Ich bräuchte mal dringend ein paar Tips, wie ich nächste Woche die Kaffee- und Kucheneinladung beim Familiengeburtstag elegant überlebe. Muss dazu sagen, dass wir eine Familie sind, bei der früher alle Einladungen inklusive Hochzeit Kucheneinladungen waren. Abend-/Mittagessen kam erst in der Neuzeit dazu.

Ich kann mir schon lebhaft meine Mutter vorstellen: "Nur ein kleines Stückchen. Probier doch mal" etc.pp.

Selber einen LCHF-Kuchen mitzubringen geht aus zeittechnischen Gründen nicht und außerdem HABE ICH IM MOMENT KEINE LUST AUF WAS SÜßES!! Ich kann gar nicht glauben, dass ich das geschrieben haben soll :D :D

Nachdem ich mich schon letztes Wochenende (auch Geburtstag, aber nur Freunde) nicht getraut habe, den Nachtisch kategorisch abzulehnen ("das Erdbeereis habe ich heute nachmittag mit meinem 5jährigen Sohn gemacht, er hat sooo süüüüß geholfen"), graust es mir jetzt schon vor nächster Woche :( :( :(

Re: Was sag ich den anderen? - Geburtstagseinladung

Verfasst: 27. Januar 2012, 01:26
von Carlos02
bei Kuchen kann man doch wunderbar sagen;

oh, das sieht ja wirklich sehr lecker aus! Ich bin aber noch soooo sattt vom Mittagessen, ich bekomme einfach nichts hinunter :idea:

So mache ich es und trinke gerne meinen Kaffee ohne schnickschnack.

Viel Spass

Erklärungenwerden meist nicht akzeptiert oder nicht verstanden (habe ich erlebt)

Re: Was sag ich den anderen? - Geburtstagseinladung

Verfasst: 27. Januar 2012, 01:31
von datBea
Es gibt viele Möglichkeiten.

Die, die ich wählen würde, wäre, vorher mit meiner Mutter zu sprechen,
ihr zu erklären, dass du nun endlich etwas gefunden hast, womit es dir gesundheitlich besser geht, dass das aber voraus setzt, dass du absolut keinen Kuchen mit Getreidemehl und Zucker isst. Sie wird auf deiner Seite sein, denk ich, weil du sie eingeweiht hast.
Ich würde ihr auch sagen, dass du nicht gern darüber sprichst, damit sie kein Plakat darüber über den Tisch hängt.
Am Tag selbst kannst du dich einfach an einer Tasse Kaffee festhalten.

Du könntest das natürlich auch ein wenig dramatisieren (Bauchweh, Unverträglichkeit, was auch immer).
Ich meine aber immer noch, dass das nicht nötig ist. Wer schwindelt, ist unsicher und kann schlecht überzeugen.
Sprich lieber mit deiner Ma ab, was du essen könntest, vielleicht backt sie einen Kuchen, der geht ( gib ihr das Rezept!)
Dann fällst du in der Gruppe noch nicht mal auf.

Überleg mal, es diskutiert doch auch niemand mit dir, wenn du dir die Haare grün färbst, karierte Socken zu ner getupften Hose trägst, lieber Krimis liest als Liebesromane. Du bist erwachsen. Dein Ding.

Das wird schon.

Und: lchf Kuchen schmecken prima - du wirst dich beeilen müssen, dass du was abkriegst :lol:


added :ich lese gerade, dass du keinen Kaffee magst - halt dich an was anderem fest. Und: darüber diskutiert doch auch niemand mit dir, oder heißt es dann "och komm, nur ein Schlückchen"??

Re: Was sag ich den anderen? - Geburtstagseinladung

Verfasst: 27. Januar 2012, 09:48
von Uddi
Mh, solche Diskussionen kenn ich auch... "Ach nur 1 Stück, das bringt dich doch nicht um", "Heute kannst doch mal ne Ausnahme machen" :roll: Manche Leute sind da leider sehr hartnäckig und manch einer fühlt sich auch persönlich beleidigt, wenn man das kategorisch ablehnt.
Ich ecke da immer an und das ganze Gerede über, dass es mir mit Mehl und Zucker schlecht geht, dafür wird man eher noch belächelt... "ach immer diese Moderscheinungen", "du mit deinen Essmacken".
Das geht zumindest bei mir zuhause so weit, dass es mir unter die Nase gehalten wird "Mhmmm guck mal, du weisst garnicht was dir entgeht. Bist du sicher dass du nicht doch willst?"...
Und wenn ich das auf irgendwelchen Feiern mache, dann gibt es immer mind. eine Person, die spezifisch nachfragen muss "Du isst wohl garnicht?", "Was ist denn los?", "Bist wohl auf dem Schlankheitstripp?", "Hat man das ärztlich festgestellt?" Ahhh!
Da braucht man einfach einen starken Glauben an die Sache und viel Coolness 8-) . Ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass es meist sowieso nix bringt, sich zu erklären. Entweder man sagt strikt nein ohne Erklärung und es ist einem egal, was andere sagen/denken oder wem man damit auf die Füße tritt. Oder man erfindet eben eine Notlüge. Das hab ich auch schon getan... Bauchschmerzen und so... ist natürlich auch nicht besonders elegant :oops:

Wenn du einen guten Draht zu deiner Mutti hast, dann würde ich - wie von Bea vorgeschlagen - versuchen mit ihr im Vertrauen zu reden und es vorher abzusprechen. Für sie ist es ja sicher auch unangenehm, wenn sie dann bei der Feier versehentlich ins Fettnäpfchen tritt. Also besser sie weiss es vorher.

Re: Was sag ich den anderen? - Geburtstagseinladung

Verfasst: 27. Januar 2012, 09:58
von sister
Ich würde auch nicht diskutieren, bloss nicht ... Magendarm vorschieben und einen Kamillentee bestellen. :)

Re: Was sag ich den anderen? - Geburtstagseinladung

Verfasst: 27. Januar 2012, 10:14
von Anneluise
Ich sag auch ganz konsequent und immer "Nein Danke"
Wenn dann Nachfragen kommen antworte ich :
"Ich hab damit angefangen um abzunehmen und dabei bemerkt wie gut es mir tut, daß es mir gesundheitlich seit dem viel besser geht".
Meist wird das akzeptiert.Manche sind sogar wirklich interssiert.
Sollten dann noch drängende Bemerkungen kommen, kann ich auch mal etwas ärgerlicher werden.
Ich bleibe immer beim "Nein" und mit der Zeit wissen die Leute woran sie sind.
Manchmal wird dann bei nachfolgenden Besuchen und Einladungen noch ab und zu höflich gefragt, aber dann mein "Nein" bedingungslos akzeptiert.
Eine Tante meines Mannes hat auch mal ziemlich aufdringlich gedrängt , "Mensch einmal im Jahr kannste doch wohl mal". :evil:
Mein Mann hat Ihr dann frech geantwortet
"Ne kann sie nicht, sonst bekommt sie Deinetwegen Diabetes"
Sie war dann ziemlich beleidigt und meinte , damit mache man keinen Spaß.
Mein Mann meinte nur, das war auch kein Spaß ;)
Seit dem läßt sie mich in Ruhe :D
Ein Fehler wäre es meiner Meinung nach, immer mal wieder nachzugeben, denn dann würde man nicht mehr ernstgenommen und immer wieder gedrägt werden.
Und wenn ich gar keine Lust hab zu Erklärungen, sag ich auch mal nur, "Ich vertrag das nicht"
Was ja nicht gelogen ist, da ich auf Süßkram und Co tatsächlich Sodbrennen, Darmkrämpfe und Blähungen bekomme.
Zur Familie und guten Freunden nehm ich aber mitlerweile auch mal ab und zu nen LCHF-tauglichen Kuchen oder Muffins mit, die auch von den "Anders-Essenden" gerne genommen werden ;)

Re: Was sag ich den anderen? - Geburtstagseinladung

Verfasst: 27. Januar 2012, 10:15
von Chillie
Hi Chris,

Ich denke, es kommt immer ein bisschen auf Deine Situation an. Meine Mama ist z. B. der Meinung, dass ein Leben ohne Kohlehydrate nicht gesund sein kann. Schließlich gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung etwas ganz anderes vor! Sie hat Diabetis und nimmt lieber ihre Tabletten, als sich auf eine neue Ernährung einzulassen (die Tabletten machen so schön schlank!!). TROTZDEM unterstützt sie meine Entscheidung und lässt das Thema vom Tisch und mich in Ruhe bei Einladungen. Aber es gibt bestimmt auch viele Menschen, die anders reagieren. Das musst Du jetzt für Dich abwägen.

Ich glaube, ich würde allen reinen Wein einschenken, wenn es mal thematisiert würde. Ich würde diesen 'Kampf" einmal ausfechten. Ganz einfach deshalb, weil ich diese Ernährung für mein zukünftiges Leben plane und nicht in 6 Monaten in meine "alten" Gewohnheiten zurückfallen möchte. In meiner Umgebung wissen es schon einige Personen und die Reaktion war eher Respekt als Ablehnung. Viele sagen direkt: Boah, das würde ich niiiee schaffen! Kein Brot, Nudel, süsskram..

LG
Chillie

Re: Was sag ich den anderen? - Geburtstagseinladung

Verfasst: 27. Januar 2012, 10:44
von dupsi
Hallo Chris,

ich sehe es auch so wie die anderen. Bin auch auf Unverständnis gestoßen, aber inzwischen haben sich wohl alle dran gewöhnt, dass ich keinen Kuchen mehr auf Geburtstagen esse. Lasse mich auch auf keine Diskussionen mehr ein, es ist einfach so.

Bei meiner Mutter war alles OK, aber von meiner Oma kamen dann so Sprüche, dass man sich doch auch mal was gönnen muss. Auf der anderen Seite dann, mal sehen ob du das abgenommen auch halten kannst. Tja, und den Gefallen werde ich niemanden tun, dass ich wieder zunehme. Darauf warten die Leute doch nur… ;)

Manchmal darf man sich einfach nicht zu viel Gedanken darüber machen, was die anderen denken, sondern mehr auf sein Wohlbefinden achten. Wenn mich jemand frägt, „Isst du keinen Kuchen?“, kommt von mir die Antwort „Nein danke, aber schön das es dir schmeckt.“ Meistens kommen dann auch keine weiteren Kommentare mehr… :D

Re: Was sag ich den anderen? - Geburtstagseinladung

Verfasst: 27. Januar 2012, 11:32
von Emma
Wie gut ich das kenne.... :twisted: :twisted: komme aus einer pfälzischen Familie, wo eine der Frauen die andere mit tolleren Kuchen - und Tortenrezepten übertrumpfte. :mrgreen: :evil:
Die Anzahl der Torten wurde pro Person berechnet.
Da aufzutauchen und zu sagen, ich esse davon nichts, wäre als würde ein Wolf zum Fest gehen und sagen ich bin Veganer. :roll: :?

Aber ich habe es gepackt. Hab meiner Mama und Tante, damals bei Atkins, gesagt:" Ich esse das nimmer. Es tut mir nicht gut.Macht mir viel Sahne ohne Zucker....die nehm ich dann zum Kaffee.."..
Mein Mama und Tante akzeptierten, ungläubig....(ein Stückchen macht doch nix...) :twisted: :mrgreen: , aber gehorchten.Schlimm waren die Kommentare der anderen Gäste, meiner Cousinen und Cousins, meiner Schwester....aber ich sagte auch nur "Ich will keine Diabetes bekommen, wie alle Frauen aus unserer Familie". Da waren Etliche sehr böse mit mir.

Ja, es gehört ein stabiles Nervenkostüm dazu und sehr viel Selbstbewußtsein.Aber nur am Anfang.Zieht man es konsquent durch, dann legt sich das.

Und heute nehm ich mir entweder "meinen" Kuchen mit oder trinke Kaffee mit viel Sahne.....die ich mir auch mitbringe oder dort, unter Aufsicht :mrgreen: , zubereiten lasse.(Wegen des Zuckers, des Guten :mrgreen: :twisted: ).

Aber mit der Zeit verebben die Fragen, Zwänge, Diskussionen.

Wenn ich gefragt werde..."sag mal, willst du eigentlich immer SO leben"? sage ich schlicht JA!

Re: Was sag ich den anderen? - Geburtstagseinladung

Verfasst: 27. Januar 2012, 12:32
von püppchen
Also, bei Familie und Freunden seh ich ja gar keine Probleme, einmal durchgekämpft und Ruhe ist. Meine Mama macht sich mittlerweile ganz lieb Gedanken, was sie für mich machen könnte, damit ich das dann auch essen "darf". Man kann ja auch mal mit emotionaler Erpressung arbeiten und sagen: wenn Du mich lieb hast, dann akzeptierst Du meine Wünsche.... ist zwar fies, aber klappt immer!!!!
Ich bin da eher hart, ich ess auch auf Fortbildungen einfach den Belag von den Brötchen runter und lass das "giftige" Brot einfach stehe............die blöden Blicke stören mich nicht. Ich muß aber sagen, daß ich diese Gelassenheit auch erst nach 40 entwickelt hab, es hat was Gutes, wenn man älter und "weiser" und egoistischer wird.............