Bin ja noch nicht lange hier angemeldet, aber nun gebe ich meinen Senf doch mal dazu. Ich habe jetzt den ganzen Thread durchgelesen und bin ehrlich gesagt ein bisschen schockiert.
Okay, mit Cola (light oder wie auch immer ) habe ich kein Problem, weil ich Cola eklig finde. Aber Ich kann verstehen, wenn jemand sich damit auseinandersetzt und überlegt, wie er sich möglicherweise von einer Gewohnheit lösen kann. das finde ich gut und sehe keinen Grund, erstmal einen Haufen Belehrungen loszuwerden, warum das Zeug eh Gift ist und welcher Wissenschaftler sich damit mal ein paar mickrige Impactpunkte erkritzelt hat.
Auch die Süßkramsecke und die Nachbauten... das sehe ich nicht so eng. Nicht jedem fällt es leicht, von heute auf morgen sein ganzes Lebenskonzept umzuwerfen und sofort nahezu fehlerfrei einen neuen Weg zu beschreiten. Mancher muss da eben erst 'reinwachsen. Wenn sich dann einer mit Nachbauten behilft, dann ist das immerhin schon ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Oder wenn aus 2l Cola light am Tag abends eine einzige Dose zum Essen wird, dann ist das gut! Möglicherweise "braucht" man es irgendwann gar nicht mehr. Aber warum gleich am Anfang so tun, als wäre man total hardcore und hätte die "Lehre" inhaliert? Nicht für jeden ist das ideal.
Ist auch nicht jeder über die whole30 zu Paleo gekommen. Aber vielleicht gerade wegen der individuellen Annährung an die Sache dabei geblieben.
Wenn ein einziger Kerl mal ein Selbstexperiment macht, dann ist das nett und interessant, aber mehr als das ist es nicht. Selbst Studien mit gaaaanz vielen Menschen (anstatt Ratten, Affen oder anderen Viechern) sind bestensfalls ungenau, wenn man mal ganz scharf auf die Erhebung der Daten blickt. Menschen lassen sich nunmal nicht lange genug unter den absolut gleichen Bedingungen halten und da, wo z.B. Fragebögen das Verhalten abklopfen sollen, kommt bestimmt auch nicht nur die "reine Wahrheit und sonst nichts als die Wahrheit" auf's Papier. ;)
Ich komme aus der Paleo-Ecke und lebe sehr gut damit, vielleicht auch, weil ich es mir leisten kann, nahezu alles "bio" zu beziehen. Aber wenn jemand das Konzept Paleo oder auch LCHF mit den Nahrungsmitteln durchzieht, die er beim Netto oder Lidl kriegen kann, dann HUT AB. Das ist immer noch besser als NICHTS zu ändern. DRECK essen tut er deswegen noch lange nicht. Das ist abwertend. Und zwar nicht dem Essen gegenüber...
Unsere biologische Realität mag in der Steinzeit liegen, leben müssen wir heute. Und die Lebensrealität vieler Menschen erlaubt leider nicht, das 100%ige Optimum für sich zu tun. Auch dann nicht, wenn sie nur zwei Paar Schuhe besitzen, Nichtraucher sind und mit dem Fahrrad fahren, weil ein Auto nicht ins Budget passt und weil Kinder nunmal schnell wachsen und daher auch mal Klamotten brauchen.
Ach egal, irgendwie hat das hier einen Nerv getroffen. Vielleicht hätte ich einfach nur sagen sollen, dass Tonsillus Recht hat mit seinem Beitrag.