Gleich 2mal fett in meine LCHF-Suppe gespuckt

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Toxa
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Re: Gleich 2mal fett in meine LCHF-Suppe gespuckt

Beitragvon Toxa » 4. März 2015, 11:50

@ Alma. Weshalb glaubst du dass die Frau Dr. Koch hier ohne weiters Recht hat? Hat sie vielleicht Zellenbiologie und Biochemie studiert ? Dann könnten wir das mal diskutieren.Ein normalstudierter Arzt ist auf dem Gebiet (Biologie) eben auch nur Laie. Dass Nebennieren ausschliesslich Glucose verwenden können ist mir vollkommen neu. Glukoseberoende Organe sind folgende: Das zentrale Nervensystem,Knochenmark,rote und weisse Blutkörper,die Retina,die Testikeln,Typ2 fibern in den Skelettmuskeln.Ausserdem Medulla (?) in den Nieren und "Kristallint" (?). Von Nebennieren keine Rede. Alles Uebrige funktioniert besser mit Ketonen und die kommen von Fett.
Aber die Auswirkungen der KH in der Nahrung auf die Cortisol-Produktion sind doch unbestritten?

Nur weil ein moderater KH-Konsum die NN entlastet, heißt das doch nicht automatisch im Umkehrschluß, dass ultra-low-carb das Nonplusultra für die NN sind, sorry.
Auf die Schnelle habe ich das dazu gefunden (wobei ich die Quelle nicht kenne, man müsste mal nachfroschen, was der Kuklinski zum Thema sagt: https://danielknebel.wordpress.com/2014 ... rb-diaten/" onclick="window.open(this.href);return false;

Es geht doch nicht um die Frage, ob die NN Ketone verarbeiten können, sondern was das Optimum für die NN bedeutet.

Ghislaine
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Re: Gleich 2mal fett in meine LCHF-Suppe gespuckt

Beitragvon Ghislaine » 4. März 2015, 12:35

So isses Toxa :)
Der Stoffwechsel hat selbstverständlich einen großen Einfluß auf das hormonelle Gleichgewicht - nichts im Körper läuft isoliert, alles steht in Wechselwirkung zueinander.
Die Nebennieren verhalten sich ähnlich wie die Schilddrüse, es gibt aber leider bisher nur Studien zur Schilddrüsenfunktion unter ultra low carb (das waren diese beiden Atkins-kritischen Studien aus den USA), die Endokrinologen haben aber keine Zweifel daran, daß sich die Nebennieren ähnlich verhalten.
Für das hormonelle Gleichgewicht (vor allem bei Frauen) erweist sich der hier immer als Idealwert zum Abnehmen (irgendwie in Stein gemeißelte... :roll: ) Bereich von <=20 gr. KH als problematisch, bei vielen (viel mehr als man glauben oder wahrhaben möchte) Menschen ist solches ultra low carb schlecht für die Schilddrüse und eben höchtwahrscheinlich auch alles andere als optimal für die Funktion der Nebennieren (auch wenn es dazu derzeit noch keine aktuellen Studien gibt, gehen Endokrinologen vom gleichen Zusammenhang wie bei der Schilddrüse aus).
Mit 30 bis 40 Gramm KH ist man doch immer noch low carb unterwegs und kann abnehmen, aber eben gesünder für das ganze Hormonsystem.
Es wäre schön wenn das irgendwie im Bewußtsein von LCHF ankommt, aber derzeit wissen ja nichtmal Allgemeinmediziner von dieser Problematik und bis das wirklich ankommt wird es wohl noch Jahre dauern...
Speziell für Frauen ist das enorm wichtig, es wird sogar darüber diskutiert daß langfristiges ultra low carb eine Schilddrüsenunterfunktion sogar auslösen kann, eine bestehende UF kann sich erwiesenermaßen verschlimmern.
Ultra low carb kann den weiblichen Zyklus verändern, die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen und nach den Endokrinologen (zumindest denen die auf dem neuesten Stand sind) auch Einfluß auf die Nebennieren haben (Cortisol usw.).
Meine Güte... einfach versuchen nicht unter 30 gr. KH zu kommen und viele Probleme würden gar nicht erst auftreten... aber es muß ja alles möglichst extrem betrieben werden und ehe das nicht irgend ein gottgleicher LCHF Guru in einem schlauen Buch schreibt, wird sich wohl kaum etwas ändern.
Toxa ich bin da ganz bei Dir, Deine Schlußfolgerung:
"Nur weil ein moderater KH-Konsum die NN entlastet, heißt das doch nicht automatisch im Umkehrschluß, dass ultra-low-carb das Nonplusultra für die NN sind" trifft den Nagel genau auf die Zwölf :)
Die Low Carb/Keto/Atkins/LCHF-Bewegung geht oft in eine fast schon pseudoreligiöse Richtung mit entsprechenden Scheuklappen. Extreme sind auf Dauer ungesund, auch wenn das gerade nicht ins rosarote LowCarb Weltbild paßt, ist es trotzdem nicht weniger wahr - oder andersherum gesagt: nur weil low carb zweifelfsfrei gesund ist, muß ultra low carb nicht automatisch gesünder sein...

Bienenmama
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Re: Gleich 2mal fett in meine LCHF-Suppe gespuckt

Beitragvon Bienenmama » 4. März 2015, 13:24

AMEN. !!!!!!!!!


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ulfpohl
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Re: Gleich 2mal fett in meine LCHF-Suppe gespuckt

Beitragvon ulfpohl » 4. März 2015, 13:36

@ Ghislane. Wir sind hier ja alle auf duennem Eis. Unsere Vorfahren lebten wohl kaum in Dauerketose,haben sich jedoch vorzugsweise auf Fettverbrennung verlassen muessen. Dann hat man immer Ketone im Umlauf. Wir haben 2 "Motoren" in den Mitokondrien: 1) Den grundlegenden Fettverbrennungsmotor, 2) obendrein dann den KH-motor als eine Art Turbo/Hilfsmachine fuer Högstleistungen. KH in Form von Wurzeln,Sallad usw. hat man sicher immer schon verzehrt je nach Vorkommen,nur in der Regel unter der Schwelle wo der Körper sich auf regelmässige ausreichende Zufuhr von KH verlassen könnte. Gehungert hat man auch häufig und da kann man nur ueber das eigene Fett ueberleben. Als Schlussfolgerung kann man ja annehmen dass eine milde Ketose den Normalzustand darstellt an welchen wir optimal angepasst sind.

Ghislaine
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Re: Gleich 2mal fett in meine LCHF-Suppe gespuckt

Beitragvon Ghislaine » 4. März 2015, 14:10

@ulfpohl, jepp da hast Du völlig Recht.
Der "Urzustand" der Menschheit (auf den wir genetisch immer noch "programmiert" sind) war in der Regel leichte Ketose, mit Unterbrechungen von saisonalem Ketose-Rausflug (KH-Schlemmerzeiten ;) ) und auch mal tiefe Ketose durch Hungerzeiten bzw. eingeschränktes Nahrungsangebot im Winter.
Durch metabolische Flexibilität ist das alles entspannt und problemlos und wahrscheinlich ziemlich nahe am gesunden Optimum.
Angst vor KHs hatten unsere Vorfahren sicher nicht ;) sie haben einfach gegessen was die Natur saisonal hergegeben hat.
Was mich halt so stört ist dieser hirnlose Extremismus - oft wird die über Jahre eingeimpfte Fettphobie bei der Ernährungsumstellung einfach nur ausgetauscht gegen eine Kohlenhydratphobie (irgend ein Feind in der Nahrung muß ja her - 'ne Eßstörung ist aber beides)...

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Re: Gleich 2mal fett in meine LCHF-Suppe gespuckt

Beitragvon ulfpohl » 4. März 2015, 14:49

@ Ghislaine. Wir sind uns ja grundsächlig einig,gut so. Im Normalfalle! Wenn man aber ernsthafte Krankheiten hat wie z.B. Krebs dann muss man in eine extreme Ketose hinein,angefangen mit mehrtägigem Fasten-dann kann man den Krebs ueberleben. Ich kenne mich da mittlerweise etwas aus-das funktioniert tatsächlich! Mit gleichzeitiger Chemotherapi noch besser.Jedweniges Zuckermolekyl ist da kontraproduktiv. Wenn man dann so allmählich "ueber den Berg" ist reicht normales Lchf um sich gesund zu halten. Wir sind auch alle verschieden und die Leute die "extrem" sind sind das im Allgemeinen aufgrund eigener Erfahrung,sie sind einfach KH-allergisch geworden.Bekommen sofort Rueckfälle wenn sie mal "suendigen".Das muss man respektieren. Jeder muss seinen eigenen Weg finden mit Ruecksicht auf seine Genetik und Vorgeschichte.

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Re: Gleich 2mal fett in meine LCHF-Suppe gespuckt

Beitragvon Ghislaine » 4. März 2015, 16:54

Stimmt schon, außergewöhnliche Situationen/Krankheiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.
Bei Krebs ist der Ansatz über Fasten und tiefe Ketose hilfreich, aber nicht das ultimative Allheilmittel für das es in Keto Kreisen angesehen wird...
In tiefer Ketose wird über AMPK das Zellwachstum verlangsamt und das gilt natürlich auch für Krebszellen.
Ein ähnlicher Wirkmechanismus läuft über Ketonkörper als HistonDeacetylase Inhibitoren, das scheint das Tumorwachstum ebenfalls auszubremsen.
In der Onkologie ist der Stand der Dinge derzeit, daß man mit Tocotrienolen + Zink die gleichen Effekte erreicht, man kommt zu diesen Benefits also auch ohne tiefe Ketose.
Der zweite Keto-Ansatz ist daß manche Krebsarten (längst nicht alle) Zucker lieben und sich dadurch schneller teilen.
Fasten ist erstmal eine gute Idee um in diese Kerbe zu schlagen, aber das geht nur eine begrenzte Zeit gut, dann führt diese simulierte Hungersnot zu völlig kontraproduktiven hormonellen Veränderungen und man fährt sich sein T3 (und die reproduktiven Hormone) mit Vollgas gegen die Wand...
Das sprengt jetzt aber bei weitem den Rahmen und hier geht es ja in erster Linie um gesunde Ernährung für Jedermann/frau ;)

Zu der Theorie der Stoffwechseltypisierung (manche Menschen sollen am besten auf KH-Treibstoff laufen, andere dagegen vertragen kaum Kohlenhydrate) bin ich ziemlich zwiegespalten... es könnte durchaus was dran sein, aber auch wenn Metabolic Typing fleißig behauptet dem wäre so, gibt es keine wirklich wissenschaftlich gesicherten Beweise dafür.
Kann also stimmen, muß aber nicht...
Wie dem auch sei, ich plädiere ja nicht für high carb das jeden gesunden Rahmen sprengt, sondern nur für einen moderaten 30-40 Gr. KH Bereich - den Hormonen zuliebe und das dürfte sicher jeder vertragen.

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Alma
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Re: Gleich 2mal fett in meine LCHF-Suppe gespuckt

Beitragvon Alma » 4. März 2015, 17:24

danke für den Link Toxa.
Mein Mann und ich essen seit Beginn an viel Gemüse,er auch mal ne Mandarine,Birne,Apfel.
Wir bewegen uns deshalb wahrscheinlich so um die 50-70g KH täglich,vielleicht auch mal weniger.
Ich habe es halt nie berechnet,weil wir halt durch Gemüse eine Vielfalt auf dem Teller haben,die ich nicht missen mag.
Ich kann auch nicht verstehen,wie hier einige sogar an Zwiebeln,etc. sparen.
Mir geht es darum,ob nicht auch die Empfehlung,"nur" 1g Eiweiss pro Kg Normalgewicht zu essen,so richtig ist.
Auch in dem von Toxa verlinkten Artikel heisst es,mehr Eiweiss zu essen,damit nicht auch Muskeleiweiss verzuckert wird.
Wir essen jedenfalls jetzt mehr Eiweiss als die letzten 2 Jahre,weil mein Mann eine Herzinsuffizienz bekommen hat,was ja eine Herzmuskelschwäche ist.Wenn Muskelmasse abgebaut werden kann,dann auch Herzmuskel.
Natürlich weiss ich nicht,ob es daran liegt,aber Angst macht uns der Gedanke sehr.
Deshalb suche ich alles dazu geschriebene.
Beginn Lchf-----97kg bei 1,60m
Aktuelles Gewicht: 72 kg

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Re: Gleich 2mal fett in meine LCHF-Suppe gespuckt

Beitragvon Bienenmama » 4. März 2015, 17:36

dann will ich nur mal hoffen dass ich nicht an Krebs erkranke, denn wie ich nun weiß und auch spüre ist Dauerketose nicht gut für mich.

wie schon berichtet geht es mir nach 2 Monaten schlagartig schlecht, Dauermüde, komme kaum in die Gänge, Gewicht stagniert.

Ich war heute bei einer Ärztin die leider wieder wenig Ahnung von Schilddrüsensachen hatte, ich hatte mir erhofft dass sie sich ein wenig auskennt aber es schien mir nicht so.
sie meinte zB dass durch den niedrigen TSH Wert und dem mittleren T4 Wert mein L-Thyrox eigentlich überdosiert wäre. Mein T3 Wert ist aber unter dem unteren Referenzwert. da war sie etwas ratlos.

Ich habe nun überlegt all meine Ersparnisse zusammenzukratzen und mal bei Dr. Strunz eine ganzheitliche Analyse meines Stoffwechsels machen zu lassen.
Christiane von love me cakes hat in ihrem Blog darüber auch berichtet, dass nur er ihr helfen konnte nach jahrelanger Doktorenodysee.
vielleicht habe ich ja auch eine Konversstörung und der Körper wandelt das T4 aus dem L-Thyrox nicht gut um in T3.... wer weiß.... im Moment würde ich jeden Strohhalm ergreifen....

komme aber so langsam weg vom "extremen" low carb denken hin zu moderatem.

lies doch mal das Buch Ghislaine, würde mich interessiern was Du dann davon hältst. angeblich basiert es schon auf den Studien die die beiden Dres. da durchgeführt haben.
und wenn die vom KH-Typ sprechen, so ist dennoch eine maximale Zufuhr im Bereich norm carb, nicht high carb gemeint...

Bienenmama
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Re: Gleich 2mal fett in meine LCHF-Suppe gespuckt

Beitragvon Bienenmama » 4. März 2015, 17:42

oh ich sehe grad, Danke Toxa für den link, da steht eigentlich alles drin was grad so bei mir passiert....

nun bin ich komplett aus meiner Welt geschmissen... o Gott, so kompliziert, KH vor dem Training, und wenn ich nicht trainiere... ich glaub ich muss mir das noch paarmal durchlesen.... :o


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