Der Antikörper-Test kann nur durchgeführt werden, wenn vorher über ca. 4 Wochen glutenhaltige Nahrung aufgenommen wurde. Auch die Dünndarmbiopsie kann "ohne Befund" ausfallen, wenn schon längere Zeit auf glutenhaltige Nahrungsmittel verzichtet wurde.
In der Bevölkerung im nördlichen Teil von Europa lässt sich die genetische Veranlagung bei 1 bis 3 von 100 Menschen nachweise. Es gibt glaube ich 2 oder 3 Genvarianten, die in unterschiedlichen Kombinationen auftreten. Deutlich erkranken davon ca. 10 - 20% der Betroffenen. Ca. 80 - 90% der nicht offensichtlich Erkrankten kann unter einer stummen Form der Zöliakie leiden. Die Symptome sind zu unterschiedlich und unspeziefisch, um ohne die Antikörperuntersuchung im Blut und die Dünndarmbiopsie eindeutig der Zöliakie zugeordnet werden zu können.
Diese Symptome können sein: (lt. Wikipedia)
"Bei ihnen treten Bauchschmerzen, paradoxerweise sogar Verstopfung, Wachstumsverzögerungen und verzögerte Pubertät bei Kindern, Verringerung des Kalkgehaltes der Knochen (Osteopenie) durch verminderte Calciumaufnahme, Eisenmangelanämie durch verminderte Eisenresorption, Gelenkentzündungen, Atemwegsinfekte, Defekte des Zahnschmelzes und psychische Auffälligkeiten (Konzentrationsstörungen, Depression) auf. Bei Frauen kann es aufgrund einer nicht-diagnostizierten Zöliakie zu Infertilität (Unfruchtbarkeit) oder häufigen Frühgeburten kommen, auch ohne dass die klassischen Symptome vorhanden sind. Außerdem werden heute neben einer aktiven Zöliakie weitere Verlaufsformen unterschieden: Bei der silenten Zöliakie weisen Patienten eine (fast) vollständige Zottenatrophie auf, haben jedoch keine oder nur geringe unspezifische Symptome, insbesondere keine Zeichen einer Ernährungsstörung. Der Begriff der latenten Zöliakie wird dann angewandt, wenn zwar zu einem früheren Zeitpunkt einmal eine Zottenatrophie unter glutenhaltiger Nahrung bestanden hat, diese sich aber unter glutenfreier Diät wieder normalisieren konnte und unter erneuter glutenhaltiger Ernährung normal geblieben ist. Schließlich beschreibt der Begriff potentielle Zöliakie Menschen, die nie die klassischen Veränderungen der Dünndarmschleimhaut aufwiesen, aber dennoch zöliakietypische immunologische Abweichungen aufweisen."
Der Zeitpunkt der Erkrankung liegt häufig zwischen dem 1. und dem 8. Lebensjahr oder zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr.
Statt der zu erwartenden Schwäche oder Magerkeit durch die Erkrankung, weist ein Teil der Betroffenen sogar Übergewicht auf, auch bei den Kindern.