Beitragvon Rosmarin » 24. August 2011, 09:38
Guten Morgen,
seit Tagen ringe ich mit mir, ob ich hier auch mal was dazu schreibe. Ich hab direkt Angst vor sehr viel Gegenwind und Unverständnis.
Ich bin so eine mit einem sehr kleinen Geldbeutel.
Ich kann es mir schlicht und einfach nicht leisten, Bio-Produkte zu kaufen. Natürlich weiß ich, dass es besser wäre, aber es geht nicht.
Vor ein paar Jahren hab ich mal versucht, überwiegend Bio-Lebensmittel zu kaufen. Das habe ich ca. 1 Jahr durchgehalten. Nervlich ging es mit mir steil bergab. Immer wenn etwas auf mich zukam, wie eine kleine Reperatur am Fahrrad, Geld für einen Tagesausflug in der Schule, das nächste Paar Schuhe usw., war ich einem Nervenzusammenbruch nahe, weil ich einfach kein Geld mehr hatte. Irgendwann habe ich beschlossen, dass Bio unter diesen Vorraussetzungen für mich/uns nicht gesund sein kann. Wenn nichts anderes mehr geht, alles auf der Strecke bleibt und man nur noch Sorgen hat, ist das für mich bestimmt ungesünder als Konservierungsstoffe, Antibiotika im Fleisch usw.
Das klingt jetzt vielleicht sehr schwarz/weiß, aber ich hatte das Gefühl, dass praktisch kein Leben mehr (finanziell) für mich möglich ist, wenn ich Bio lebe. Also habe ich meine Prioritäten in der Tat neu sortiert.
Ich möchte für meinen Sohn und mich ein Leben, in dem ich ihm ermöglichen kann, seinem Sport nachzugehen, ohne Nervenzusammenbruch unsere Fahrräder reparieren zu lassen, wenn Geld für die Schule gebraucht wird, es auch bezahlen zu können, ohne meine Eltern zu fragen. Das geht für uns nur mit konventioneller Nahrung.
Sollte ich es jemals schaffen, finanziell besser dazustehen, werde ich schon das ein oder andere ökologisch bewußter einkaufen.
Solange es bei mir finanziell so aussieht, wie es z.Z. nun mal ist, ist mein Fokus aber erstmal, mit meinen vorhandenen Mitteln dafür zu sorgen, dass ich abnehme und gesünder werde.
Seit 5 1/2 Monaten mache ich nun LCHF (ok, mal davon abgesehen, dass ich keine Bio-Lebensmittel verwende), meine Depressionen, die mich schon seit ca 25 Jahren begleiten, sind beinahe weg, ich kann mich schon jetzt viel besser bewegen, die Gelenkschmerzen sind rückläufig, so dass ich schon besser gehen und stehen kann. In mir wächst die Hoffnung, dass ich womöglich doch noch mal dazu in der Lage sein werde, einen Job zu bekommen und ihn auch ausführen zu können. Wenn das soweit ist, kann ich meine Prioritäten neu sortieren, aber solange gilt für mich:
Ja, ich bin derzeit auf´s Abnehmen (und Gesundwerden) "fixiert", und ich mache das mit meinem kleinen Geldbeutel so, dass ich beim Einkaufen das ein oder andere mal mein Denken ausschalte und mich in erster Linie an dem Preis orientiere.
Liebe Grüße an alle
Rosmarin