... man braucht doch KH, die liefern ja die Energie!
Das sagt meine Mutter auch immer. Dabei übersieht sie aber eines: das Fett.
Das ist nämlich ein noch besserer Energieträger als die Kohlenhydrate und vor allem ein längerer. Die Kohlenhydrat-Speicher im Körper sind schnell „voll“ (deswegen ja die Insulinreaktion!) aber auch schnell wieder leer. Das führte zu der landläufigen Meinung, ständig viele kleine Mahlzeiten essen zu müssen.
Ich esse morgens ein richtig fettes Frühstück. Und das hält vor! Bei mir ist zum Abend keine Zwischenmahlzeit nötig. Und wenn es dann abends auf den Ergometer geht und ich anschließend ein paar Kraftübungen mache, fühle ich mich keineswegs schlapp. Vor meiner Nahrungsumstellung auf lchf war das anders. Da waren ständig diese Löcher im Bauch; und beim Sport war es dann eine Quälerei, auf das geplante Pensum zu kommen.
... dass ich total fertig und schlapp bin ...
Das kann natürlich auch eine Krankheit als Ursache haben, weswegen von einem Gang zum Arzt – wenn es entsprechend schlimm ist – auf keinen Fall abzuraten ist.
... der Körper keine Energie für die Verdauung aufbringen muss ...
Es ist doch eigentlich ganz logisch, bei welchen Lebensmitteln die Verdauung am „schwersten“ ist: bei den rohen Pflanzenprodukten (insbesondere den Vollkornprodukten). Nicht umsonst haben Kühe mehrere Mägen. Fett ist äußerst leicht verdaulich, das gleiche gilt für gekochtes Gemüse. Kochen ist, so habe ich irgendwo gelesen, eine Art Vorverdauung. Deswegen sind unsere Därme auch kürzer wie die der Affen. Und deswegen ist die optimale Nahrung der Affen (z. B. viel Obst) auch nicht die optimale Nahrung des Menschen.