Abnehmen und Bewegung

[Einfach-nur-Anne]

Hallo zusammen,

ich bin mal wieder neugierig auf eure Erfahrungen, Meinungen usw.

Es gibt zahllose Wege abzunehmen und letztlich muss jeder seinen eigenen finden. Es gibt Wege mit und Wege ohne Sport.

Was mich aber zunehmend ärgert ist, dass seit einiger Zeit (gefühlt ca. 2 Jahre) der Bewegung immer mehr ihre Rolle beim Abnehmen abgesprochen wird. Da werden sogar Zahlen in den Raum geworfen, dass 80% des Abnehmens in der Küche passiert. (wäre bei mir vielleicht auch so, wenn ich da eine Sportgerät stehen hätte )

Bei solchen Aussagen wird auf Ärzte und Studien verwiesen und wenn man dann weiterschaut wird ausgeführt, dass die Leute das Bewegungsprogramm ohnehin nicht durchhalten würden, dass man mehr essen würde, wenn man Sport macht und dass man die verbrauchten Kalorien überschätzt und deshalb letztlich zu viel isst.
Letztlich läuft das darauf hinaus, dass mit Bewegung abnehmen nicht funktioniert, weil es ja notwendigerweise falsch gemacht wird.
Ich finde das wirklich ärgerlich - statt zu schreiben, dass Abnehmen mit Bewegung nur funktionieren kann, wenn man es richtig macht, wird behauptet, dass die Rolle der Bewegung beim Abnehmen kaum eine Rolle spielt.

Abnehmneuliingen, die sich zur Bewegung nicht aufraffen können, wird dann auch gerne gesagt, dass sie das ja auch bleiben lassen können, weil es ohnehin nichts bringt - das wäre ja nachgewiesen...

Natürlich können nicht alle Menschen mit Bewegung abnehmen und deshalb ist es super, dass es auch ohne gehen kann, aber warum diese "Kampagne" gegen die Bewegung?

Wenn ich ein Kaloriendefizit von 500kcal erreiche will, dann kann ich entweder 500kcal weniger essen oder mich für 500kcal mehr bewegen - Punkt.
Ich persönlich esse deutlich besser, wenn ich mich bewege, weil ich einfach insgesamt mehr auf meinen Körper achte. Mein Körpergefühl wird deutlich besser, was mich in beiden Bereichen motiviert.
Wenn ich ein Kaloriendefizit über die Bewegung ausbaue und nicht weiter beim Essen sparen muss, habe ich eine gute Chance, mich mit allen Nährstoffen zu versorgen, die ich brauche.

Was das Durchhalten angeht - das gilt doch wohl auch für die Ernährung - und dann wird noch gerne darauf verwiesen, dass man bei Verletzungen keinen Sport machen kann - das stimmt, aber wie oft führen seelische Verletzungen zu zuviel Essen?

Wie geht es euch damit - spielt bei euch die Bewegung eine Rolle beim Abnehmen, ist euch diese Bewegung gegen den Sport aus schon aufgefallen? Ärgert ihr euch auch?

Liebe Grüße,

Anne

[Elfentraum]

[b]Guten Morgen Anna,

bei mir ist es so das ich seid 4 Jahren 2- 3 mal die Woche ins Fitnessstudio gehe. ( Seid Oktober 2015 etwas eingeschränkt wg. einer Bandscheibenoperation nach der ich 8 Wochen nur liegen und keinen Sport machen durfte) Ausserdem bin ich in der Woche noch so ca. 20 km gewandert bzw. spazieren gegangen.

Dadurch habe ich verhindern können das ich wieder kräftig zunehme, weil ich zu Fressanfällen neige, und an so einem Tag (vor LCHF passierte das noch 1-2 mal die Woche) locker 4000 -4500 cal. zu mir genommen hatte. Mir haben die Ärzte auch das gleiche gesagt wie du oben beschrieben hast aber auch jeder Arzt sagte mir meine einzige Chance wieder mehr Beweglichkeit und etwas weniger Schmerzen zu haben, geht nur über gezieltes Muskelaufbau.

Ausserdem hatte ich vor fünf Jahren eine mittelschwere Depression so daß ich 2012 in eine Klinik ging in der ich "gezwungen" wurde täglich Sport zu machen. Damit habe ich die Depression weg bekommen, und muss auch keinerlei Medikamente nehmen. Die konnte ich alle unter ärztlicher Aufsicht absetzen lassen.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Mit Sport habe ich mein Gewicht bis auf leichte Schwankungen 4 +- halten können, und um wieder mehr Lebensqualität zu bekommen ist Sport für mich das A und O und lebenswichtig. Aber das gilt nur für MICH. Jetzt bin ich mal gespannt wie die Erfahrungen hier bei anderen Mitgliedern sind.

Übrigen ich habe ich jetzt gleich im Fitnessstudio einen Termin um eine Planüberarbeitung machen zu lassen.

LG Elfentraum

[katekit]

Hallo Anna,

Ich habe das zwar noch nie von einem Arzt gehört, aber das mir keiner Bewegung zutraut stimmt schon.

Ich habe schon einmal 22 Kg abgenommen, aber das habe ich nur mit einem intensiven Sportprogramm geschafft. Ich glaube ich muss beim Sport den fiesen kleinen Fettzellen so auf den Pelz rücken, das sie sich von Ihrem Inhalt trennen.
Wie ein Ei, das man aufschlägt.

Zugegeben ist es bei meinem Gewicht gerade auch nicht leicht wieder in die Bewegung zu kommen und der kleine Schweinehund flüstert gerne - "och heute nicht, nachher tut dir wieder alles weh!"

Aber ich weiß sicher OHNE geht es - zumindest bei mir - nicht.

[Pumuckl]

Ich kann aus Erfahrung sagen, ein Sportprogramm, das ich auch längere Zeit durchhalte, reicht MIR nicht zum Abnehmen. ABER es hat andere Vorteile: Ich fühle mich fitter durch den Muskelaufbau und wenn ich das tägliche Gymnastikprogramm durchgezogen habe, habe ich das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Ich mache Gymnastik nicht zum Abnehmen, sondern weil ich Muskeln an den Beinen aufbauen will. Meine Familie ist da mit Venenproblemen vorbelastet. Davon habe ich zum Glück noch nichts gemerkt, aber es schadet sicher nicht, vorzusorgen.

[anemone24]

Ich jogge täglich und kann so wunderbar mein Gewicht halten.

anemone

[eka55]

Moin, Anne...und ja, ich habe das auch immer öfter gehört und gelesen, dass Sport überbewertet wird beim Abnehmen. Und finde das sehr krass.
Natürlich kann man auch ohne Sport abnehmen, hab ich ja in der Anfangsphase mit LCHF ja schon notgedrungen selber ausprobiert. Nach meiner Fuß-Op. ging ja 3 Monate fast nix.
Wie du schon schreibst, kann ich entweder weniger Essen oder eben mit Sport mein notwendiges Defizit zum Abnehmen nutzen. Ich denke aber, dass man auch auf die Definition Sport achten muss: für mich gilt zusätzliche Bewegung zum Alltag schon zur Kategorie Sport und nicht erst als Hochleistungssportler mit Marathonambitionen, Leistungsschwimmer oder anderen gewaltigen Sportleistungen. Und leider wird der sportliche Anteil tatsächlich ganz oft zu hoch bewertet und dann im Hinblick darauf deutlich mehr verzehrt, als verbraucht. Ich habe anfangs echt die zusätzlichen Sport-Kcal nicht mit einberechnet, sondern mit dem normalen Defizit gerechnet. Und damit dann wohl richtig gelegen, sonst wäre mein Gewicht ja nicht so schön runtergeschmolzen.
Sehr übergewichtige Menschen leisten doch bei jedem Schritt, bei jeder zusätzlichen Bewegung (auch im Sitzen möglich) ein Mehr an Aufwand, da ja das Gewicht auch erst einmal bewegt werden will/muss. Das wird leider oftmals vergessen, ne?
Und dann ist für mich der Gewinn von zusätzlicher Muskelmasse auch total wichtig. Unser gesamter Körper will gestützt und getragen werden. Und dafür ist eben auch eine gesunde Muskulatur notwendig. Auch und gerade bei Problemen mit Gelenken und Wirbelsäule. Und Muckis wachsen nicht vom Sofasitzen, hab ich auch lange mal ausprobiert
Außerdem hab ich seit meiner Ernährungsumstellung sehr viel mehr Ene3rgie und Bewegungsdrang: wo soll ich denn damit hin, wenn ich mich nicht sportlich betätigen würde? Spazierengehen, Radfahren, walken, joggen, Gymnastik mit allerlei Gerätschaften...alles Möglichkeiten, die ich super ohne große Anschaffungen zu Hause durchführen kann. Das regelmäßig durchgeführt macht mich fitter, beweglicher und zufriedener.

[Einfach-nur-Anne]

Wie schön, dass ich nicht alleine stehe und ihr auch Erfolge durch den Sport kennt - halten gehört ja definitiv auch dazu.

Ich sehe es auch wie EKA - deshalb habe ich im Titel auch Abnehmen und Bewegung geschrieben - ich bewege mich viel und mache wenig Sport (abgesehen von meinem funktionelle Training - das ist echt Sport). Auch wenn ich meiner Putzfrau kündige, weil ich mich endlich gut genug bewegen kann, um das selbst zu machen (und damit das Geld zu sparen) dann ist das auch zusätzliche Bewegung.

Muskeln sind einfach cool - und die verbrennen auch Energie, wenn man nichts tut

Pumuckel, was du schreibst finde ich auch total wichtig - so empfinde ich Bewegung nämlich letztlich doch wiederum als Basis der Abnahme, weil man sich einfach gut genug fühlt.

Katekit,
ich habe selbst mit 150 angefangen, kenne also die Probleme die du beschreibst und finde es gerade deshalb super, dass du die Bewegung auch wichtig findest! Ich habe übrigens, als ich eine Fuß-OP hinter mir hatte, damit angefangen mit den Pobacken zu wackeln - auch egal.
Ich kann dir aber auch versprechen, dass sich die zunehmende Beweglichkeit umso geiler anfühlt und du wirst auch den doppelten Erfolg merken, weil du gleichzeitig Beweglichkeit trainierst und Fett abbaust - ein trainierter Körper trägt also weniger Masse - das ist genial!

Elfentraum - den Zusammenhang von Depression und Sport finde ich auch total wichtig. Finde es superspannend, dass das bei dir so viel bewirken konnte!
Ich hoffe, du hast einen schönen neuen Plan bekommen.

___

Bei mir bewegt mich die Bewegung auch doppelt - einmal, wenn ich mich bewusst bewege, aber dann auch den ganzen Tag über - ich war früher wirklich mit dem Sofa verschmolzen, jetzt kann ich kaum noch ruhig sitzen bleiben....

[Siesta]

Ich finde auch das verbesserte Körpergefühl durch Sport sehr wichtig. Man fühlt sich einfach fitter, "fühlt" den Körper mehr und zu welchen Leistungen man fähig ist. Ich bin vor 4 Wochen wieder mit Joggen angefangen und kann jetzt schon wieder 5km fast ohne Pause durchlaufen - ein geiles Gefühl! Auch beim Reiten merke ich die verbesserte Kondition natürlich.

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[Claudchen]

Sport ist wirklich wichtig ..... ich spreche hier allerdings jetzt von Krafttraining da aerobes Training in den Posts zuvor bereits ausreichend genannt wurde wie ich finde!
Da in der Abnehmphase (katabol) auch immer verhältnismäßig viel Muskulatur verstoffwechselt wird ist es wichtig nach dem Motto : "Use it or loose it!" den Körper durch deren Gebrauch davon zu überzeugen das die vorhandene Muskulatur unverzichtbar ist.
Dies geschieht in meinen eigenen Sporteinheiten vornehmlich durch schweres Training bis zum Muskelversagen innerhalb von 8-10 Wiederholungen. Darüber hinaus zusätzliche Muskulatur während der katabolen Stoffwechsellage des Abnehmens aufzubauen ist, wenn überhaupt, nur in geringem Umfang möglich!
Ist ja für uns Mädels eh schwer genug ....... Jungs ihr habts einfach leichter durch Euer anaboles Superhormon Testosteron!
Die vorhandene Muskulatur verbraucht auch in Ruhe ständig Kalorien so das bereits der Grundumsatz einer gut trainierten Person weitaus höher liegt als bei jemandem mit weniger Muskulatur.
Muskeln haben deutlich weniger Volumen als Fett - tragen also am Körper weit weniger auf und verhelfen zu einem strafferen Aussehen.
Das Selbstbewusstsein durch die eigene Leistungsfähigkeit und die automatisch aufrechtere Haltung lässt einen auch bei Übergewicht deutlich gesünder & fitter aussehen als eine vielleicht schlanke aber kraftlos in sich zusammengesunkene Gestalt.

Just my 2Cent .....

[eka55]

Hi, Claudchen. Super Info zum Muskelaufbau...und Glückwunsch zur Halbzeit (bevor das hier völlig untergeht)