Huhu, Islandmohn,
bin zur Stelle.
Edea hat Recht damit, dass die Erhöhung des LTs auf 100 richtig ist, denn dein TSH ist zu hoch und insbesondere das fT3 und das fT4 liegen eher niedrig innerhalb des Normbereichs.
Zunächst zur Diagnose "Hashimoto".
Diese ist ganz korrekt gestellt worden. Warum man dir dazu früher nichts gesagt hat, weiß ich auch nicht, aber das kommt (leider) immer noch oft vor.
Die Antikörper gegen TPO (dein Wert: TPO-AK 229,1 klU/l, Normalwert 0-34) sind Antikörper gegen ein bestimmtes Enzym der Schilddrüse, der Schilddrüsenperoxidase. Bei deinem recht hohen Wert ist die Diagnose Hashi allein dadurch schon gesichert. Außerdem kommt echoinhomogenes, echoarmes SD-Parenchym hinzu. Das sind vernarbte Bereiche der Schilddrüse.
Fazit: der Hashi ist dir sicher! ;)
Das TSH (Thyroid Stimulating Hormone) ist ein Steuerhormon für die SD. Es "treibt" die SD zur Arbeit, bzw Produktion von Schilddrüsenhormonen (hauptsächlich T3 und T4) an. Wenn ausreichend T3 und T4 (gemessen als fT3 und fT4 = freies T3 und T4) vorhanden ist bleibt der TSH in Normbereich. Kurz gesagt: TSH hoch = Mangel an T3 und T4 ,TSH niedrig = ausreichend oder sogar zuviel T3 und T4 vorhanden.
Ist das TSH also zu hoch, fehlen T4 und T3 und es wird in der Regel mit L-Thyroxin therapiert. L-Thyroxin ist synthetisch hergestelltes T4. Dieses kann eigentlich vom Körper in T3 umgewandelt werden, was aber nicht bei jedem Patienten ausreichend gut funktioniert.
T4 (Tetrajodthyronin) ist übrigens die Speicherform und T3 (Trijodthyronin) das eigentlich stoffwechselaktive Hormon.
Dein TSH liegt mit 4,25 ulU/ml deutlich zu hoch und daher ist es gut, wenn du jetzt mehr LT nimmst. Wenn in 8 Wochen Kontrolle ist, lass bitte unbedingt an dem Morgen das LT weg, damit keine falsch hohen fT4 Werte gemessen werden. Ich sehe es auch wie Edea, dass man bei Hashi eher einen TSH um bzw unter 1 anstreben sollte. Das tut man, damit die SD nicht unnötig zur Hormonproduktion angeregt wird, weil erhöhte SD-Aktivität die Autoimmunerkrankung verstärkt. Also versucht man, die SD möglichst ruhig zu stellen.
Übrigens ist es eigentlich auch relativ egal, ob die Schulmedizin "nur" eine UF oder eine UF aufgrund von Hashimoto behandelt: es wird ohnehin immer LT gegegeben. Was man sonst zur Verbesserung des Befindens tun kann, ist ein weites Feld. Ernährungsmäßig steht Glutenverzicht an erster Stelle, aber auch Milchprodukte können problematisch sein. Da bist du ja mit LCHF auf dem richtigen Weg.

Ich weiß nicht, wie intensiv du dich damit befassen willst, es gibt ein paar gute Bücher und spannende ganzheitliche Ansätze. Selbst habe ich z.B. kürzlich auf natürliche Hormone (getrocknete Schweineschilddrüsen ;) ) umgestellt.
Ich hoffe, du wolltest es auch sooo genau wissen und ich hab dich jetzt nicht erschlagen mit der Erklärung.
LG
Sola