Meine Endo war im Winter aktuell auf einer Fortbildung und da war die kontroverse Diskussion um Jod ja/nein bei Hashimoto eines der Kernthemen.
Stand der Dinge ist immernoch die Empfehlung speziell bei Hashi kein Jod, weil das die entzündlichen Prozesse erst so richtig anfeuern soll, bei einer nicht autoimmun bedingten Schilddrüsenfehlfunktion ist Jod aber natürlich hilfreich.
Wenn Jod die Lösung wäre, würde es in Japan nicht solche Hashimoto Epidemien geben...
Bei Vitamin D3 Supplementation und Glutenverzicht stimme ich natürlich zu und erweitere um Caseinverzicht (das braucht wohl auch noch ewig bis das Milchprotein endlich als Trigger (an)erkannt wird...).
Dass es konträre Ansichten in der Fachwelt gibt ist mir bewußt, aber so wirklich überzeugt mich das nicht und mir ist einfach das Risiko zu hoch mit Jod bei meinem Hashi alles noch schlimmer zu machen

Natürlich kann jeder mit Hashi selbst entscheiden einen Versuch mit Jod Supplementation zu machen, dann müßten aber die Reaktion der Schilddrüse und die Entzündungswerte ziemlich engmaschig überwacht werden um im Ernstfall reagieren zu können - in Eigenregie und ohne Begleitung eines guten Endokrinologen würde ich sowas nie machen.
In der Fortbildung war auch die besondere Rolle des weiblichen Hormonhaushalts ein Thema, irgendwo ist da ein missing Link, Männer sind nur zu einem Bruchteil von Hashi betroffen, bei Frauen (30+) ist es fast schon eine Epidemie...
Leaky Gut scheint ein wichtiger Auslöser für Autoimmunerkrankungen zu sein.
Erst dachte man Leaky Gut ist eine Folge von AI Erkrankungen, inzwischen wird es eher als (eine) Ursache gehandelt, das klassische Henne/Ei-Ding...
"Nimm Jod und alles wird gut" ist mir einfach zu riskant und auch zu einfach gedacht, wenn das wirklich ein Hashi-Dämpfer wäre, müßte Japan bezüglich Hashi doch eigentlich eine Insel der Glückseligkeit sein, isses aber nicht...
Autoimmunerkrankungen sind komplex, ich wünschte auch das wäre einfacher zu verstehen und mit in paar Tabletten aus der Welt zu schaffen, aber das bleibt ein Fall für *rubbel die Wunderlampe*
Wenn Du es mit Jod probieren möchtest, dann sprich es unbedingt mit Deinem Endokrinologen ab und laß den Selbstversuch möglichst engmaschig überwachen
