Fett macht Diabetes...

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Ghislaine
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Re: Fett macht Diabetes...

Beitragvon Ghislaine » 30. Dezember 2014, 20:24

Chris bezieht sich in seinem Blog auf ultra low carb (ich schätze mal <20 gr. KH) und einen extrem hohen Fettanteil.
Er hat selbst sehr lange ultra low carb gelebt und ein enormes Wissen über Stoffwechselvorgänge im Körper, es macht schon vieles Sinn von dem was er schreibt und Extreme in einer Ernährungsform sind selten auf dauer gesund.
Bei Paleo gab es in den Anfängen eine starke Keto-Szene, die meisten sind von ultra low carb aber längst wieder abgekommen, zugunsten eines moderaten low carb + reichlich gute Fette, aber keine Fett-Exzesse...
Ich habe es auch eine Zeit mit der 20 Gramm KH Grenze versucht um abzunehmen, aber das ging ziemlich schief.
Ich habe mich nicht gut damit gefühlt und sogar zugenommen, kein Wunder, denn meine Schilddrüse hat mir das ultra low carb ziemlich übel genommen und ich mußte die Euthyrox Tabletten von 50 Mikrogramm auf 100 Mikrogramm verdoppeln.
Zuviel Fett macht mir auch Probleme und ja - ich bin der festen Überzeugung, es gibt ein zuviel an Fett (im Sinne eines ungesunden Bereichs).
Vielleicht geht auch die LCHF Bewegung bald mehr in eine gemäßigtere Richtung und weg von zu starken Extremen zumindest was das Ernährungskonzept auf Dauer betrifft und nicht nur einen zeitlichen Rahmen für Abnehmwillige mit zeitlich befristet extrem wenig KHs.
Mir geht es seit der Erhöhung auf 50-80 gr. KH und Gemüse all you can eat bei moderatem Fettanteil nun wieder prima und dabei werde ich bleiben, so langsam zeigt sich auch die Ilsebill wieder gnädig und die +3 Kilo von meinem ultra low carb Schilddrüsen-Crash-Ausflug sind wieder weg.
Man sollte sich immer einen kritischen Geist bewahren und keinen Ideologien blind folgen, alles hat gute und auch schlechte Seiten und ultra low carb + ultra high fat kann durchaus zu einer Insulinresistenz führen.
Die Extreme sind das Problem und nicht jeder Stoffwechsel kommt damit klar, genauso wie natürlich auch ultra high carb + low fat gesundheitliche Probleme bedeuten kann.
Irgendwo dazwischen liegt ein gesunder Mittelweg :)

ulfpohl
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Re: Fett macht Diabetes...

Beitragvon ulfpohl » 30. Dezember 2014, 20:47

@ Rose68.Betreffs Edubily. Lass dich da nicht verunsichern,der Blogbetreiber raljiert ohne irgendwelche zellbiologischen Einsichten zu besitzen. Wissenschaftlich ist er eben vollkommener Laie.Trotz dass er schon "seit langem dabei "ist hat er nichts verstanden. Lchf IST wissenschaftlich orientiert und bemueht sich anhaltend mehr und mehr zu verstehen.Nahrungsfysiologie und Zellenbiologie sind ungeheuer komplex und dafuer so spannend.Nahrungsmittel enthalten Information und instruieren unsere Gene sodass die wissen was sie zu tun haben Produktion von Enzymen u.dgl.).Kuenstliche UND artfremde Nahrungsmittel wie Getreide,Margarine u.dgl. mangeln die richtige Information und funktionieren deswegen schlecht oder garnicht,oft sogar kontraproduktiv (lies Vergiftung/Immunereaktion).
LG Ulf

Ghislaine
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Re: Fett macht Diabetes...

Beitragvon Ghislaine » 31. Dezember 2014, 07:55

Betreffs Edubily. Lass dich da nicht verunsichern,der Blogbetreiber raljiert ohne irgendwelche zellbiologischen Einsichten zu besitzen. Wissenschaftlich ist er eben vollkommener Laie.
Aha ???
Chris ist Biologe, aber mir ist schon klar daß viele seiner Erkenntnisse anecken, weil sie nicht ins Weltbild passen...

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Re: Fett macht Diabetes...

Beitragvon ulfpohl » 31. Dezember 2014, 13:21

@Ghislaine. Interessant dass besagder Chris,Biologe (?) ev. glaubt die Wissenschaft falsifizieren zu können. Sind denn alle unsere gesundheitlichen Erfahrungen Einbildung? Placebo? Und kann man alle diese Forscher wie David Perlmutter,Peter Attia,Bruce Fife,Nicolai Worms,Thomas Seyfried,Alassio Fasano,Robert Lustig,Matthias Rath,Linus Pauling sowie wissenschaftliche Journalisten wie Gary Taube u.A. so einfach abmachen? Die haben uns doch erklären können wo die Nahrungsfehler liegen,woher unsere Gesundheitsprobleme kommen und was man als Laie tun kann wenn die Ärzte falsch orientiert sind. Lchf ist ja eben keine Ideologie sondern ein Versuch seine Ernährung heutzutage den seit ueber 40 000 Jahren unveränderten Genen anzupassen-im Prinzip Paleo + Milchprodukte (letzteres mit Vorsicht). Hat man von seiner bisherigen Ernährungsweise Schäden bekommen wie z.B. Probleme mit der Schildruese so kann das eine Normalisierung erschweren.Der Metabolismus ist ja gestört worden und das Gehirn demzufolge auch.Damit zurecht zu kommen kann Jahre dauern und die "extreme" Ketose ist sowohl ein natuerlicher Teil unserer Evolution wie auch eine Möglichkeit einen wichtigen Grundstein zur Heilung zu legen.Getreide,Zucker,schlechte Fette und vor allem Gluten-Hände weg davon!
Nun habe ich da wohl bei Vielen einige offene Tueren eingeschlagen aber immerhin.
LG Ulf

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Re: Fett macht Diabetes...

Beitragvon Ghislaine » 31. Dezember 2014, 13:45

Hallo Ulf,
ja, Chris ist Biologe und Sportwissenschaftler (seine Blogartikel über Mitochondrien sind sehr interessant).
Es geht doch dabei - und das ist der Zusammenhang zu diesem Threat "Fett macht Diabetes" nicht um zweifellos gesundes moderates LCHF, sondern um krasse Extreme von dauerhaft ultra low carb / no carb + extrem viel Fett.
Die Menschheit hatte immer mal in Phasen mit tiefer Ketose und dann wieder mehr Kohlenhydraten gelebt (je nachdem was der Speiseplan der Natur eben hergegeben hat) und das ist bei einer trainierten Ketolysefähigkeit auch überhaupt kein Problem temporär zwischen Fett- und KH-Verbrennung als Haupttreibstoff hin und her zu schalten.
Eine dauerhafte (jahrelange) Extremform von ultra low carb ultra high fat ist aber durchaus umstritten, da steht Chris mit seiner Kritik nicht allein da.
Ich bin selbst der größte Fan von moderatem LCHF, aber ich bleiben offen für Studien und Erfahrungen und lehne sie nicht grundsätzlich ab, weil sie nicht kompatibel in mein Weltbild passen.

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Re: Fett macht Diabetes...

Beitragvon Shenana » 31. Dezember 2014, 14:18

wieviel ist denn extrem viel Fett? Wer ernährt sich denn hier dauerhaft Ultra-Low-Carb? Wer weiß denn genau
wieviel KH sich in den Lebensmitteln befinden? Je nach Reifegrad, Sorte, Erntezeitpunkt, Varietät, Lagerung
unterscheidet sich doch der KH-Gehalt von Lebensmitteln. Wenn einer angibt, er nimmt weniger als 20g/5g KH
zu sich, da habe ich doch sehr meine Zweifel... .
Eine zeitweise tiefe Ketose kann einen Heilungsprozeß fördern bzw. Gewicht reduzieren.
Auf Dauer ist aber die Ketolysefähigkeit anzustreben.

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Re: Fett macht Diabetes...

Beitragvon ulfpohl » 31. Dezember 2014, 14:23

Hallo,Ghislaine. Kein Problem,wir machen alle etwas verschiedene Erfahrungen und sind auch unterschiedlich. Ich habe bislang Edubily nur mal kurz ueberflogen,gucke aber noch mal ernsthafter nach was ich doch noch davon verwerten kann.Bin kein Fundamentalist sondern immer neugierig.Halte mit dass wir hin und herschalten können zwischen den verschiedenen "Motoren",doch sollte der Grundmetabolismus auf Fettverbrennung liegen mit Kohlenhydratumsatz fuer Glykogen als "Turbo".Ausserdem eben alle schädlichen Kohlenhydrate grundsächlich vermeiden.
LG Ulf

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Re: Fett macht Diabetes...

Beitragvon Ghislaine » 31. Dezember 2014, 14:37

Eine zeitweise tiefe Ketose kann einen Heilungsprozeß fördern bzw. Gewicht reduzieren.
Auf Dauer ist aber die Ketolysefähigkeit anzustreben.
Da sind wir uns wahrscheinlich alle einig :)

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Re: Fett macht Diabetes...

Beitragvon ulfpohl » 31. Dezember 2014, 14:42

Hallo nochmal Ghislaine. Aus der Website von Chris ersehe ich eigentlich nicht wo er steht und was er kann.Muss man sein Buch lesen um beurteilen zu können? Bislang vermisse ich Referensen zur Wissenschaft.
LG Ulf

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Re: Fett macht Diabetes...

Beitragvon Ghislaine » 31. Dezember 2014, 14:56

Hallo Ulf,

ich finde sein Buch absolut lesenswert :) Geht sehr in die Richtung Biohacking - sehr interessante Ansätze.
Dort steht auch im Vorwort, daß er Biologie und Sport studiert hat.
Ich interessiere mich gerade sehr für den Einfluß der Mitochondrien auf den Stoffwechsel und bin so auf den Blog von Chris gekommen und lese gerade sein Buch (wegen der Grafiken habe ich die Taschenbuchvariante gekauft, ich bin zwar großer Kindle Fan, aber Bilder sind da eher mühsam...)


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