Hallo liebe Daniela,
schön, dass du dich gemeldet hast.
Wie mit einer "Fettangst" umgehen?
Ich habe es von Anfang an ein wenig anders gesehen als viele, die eine echte Fettphobie eingebläut bekommen haben. Ich habe mir gesagt, dass natürliche Nahrungsmittel XY einen natürlichen Fettgehalt haben. Nehmen wir doch mal den Käse. Wenn ich die meisten "normal hergestellten" Käse betrachte, sind die einfach fettig. Will ich die in einer nicht fettigen Version, sind das stark in der Zusammensetzung veränderte Kunstprodukte und fallen allein dadurch schon bei der LCHF-Philosophie entsprechend Grundregel drei "vom Zug".
Das einzige, was ich in den ersten Wochen an meiner Ernährung damals verändert habe, ist, dass ich Folgendes (wie es auch im Flyer steht) aus meiner Ernährung eliminiert habe:
- Alles aus Getreide etc. bzw. alles Stärkehaltige
- Zuckerhaltiges
- Fertigprodukte aller Art
- Lightprodukte aller Art (stattdessen gab es die oben erwähnten "Normalversionen")
- auch beim Fleisch machte ich einen Bogen um "toll fettarm und trocken"
Von der Menge her habe ich immer im Kopf meine aufgenommene Energiemenge mitgerechnet, so dass ich wusste, dass es genug war. Mein Sättigungsgefühl war damals nämlich keine 5 Cent wert. Und ich stellte fest, dass ich eine Weile nach der Mahlzeit auf einmal wundersam satt und dadurch glücklich und entspannt war.
Allein das hat ausgereicht, dass ich:
- umgehend Kilos verlor
- der Heißhunger im Handumdrehen verschwand
- nach einigen Tagen fürchterlich viel Energie (die ich zunächst als "innere Unruhe" deutete) hatte
Was will man mehr? Was kann daran schlecht sein? Das war mein Bauchgefühl.
Ansonsten hätte es übrigens auch schon gereicht, wenn ich "nur" abgenommen hätte, denn DAS war mein Ziel anfänglich, alles andere wäre gelogen (auch wenn alle folgenden gesundheitlichen Verbesserungen natürlich nach und nach mit Kusshand genommen wurden). Ich habe so ziemlich alle Diäten vorher ausprobiert, ich weiß, was Hunger leiden bedeutet. DAS HIER, LCHF, war ganz anders.
Die neue Energie (vorher saß ich nur noch kraftlos auf dem Sofa, wollte manchmal gerne einfach versterben und war wirklich zu nix körperlich in der Lage) machte es DRINGEND nötig, dass ich mich bewegte. Hopphopphopp. Und das tat mir gut, denn dadurch konnte ich die Verhaltensmuster wandeln. Energie war vorher eher eine übermächtige Emotion (Wut, Traurigkeit, Langeweile, Freude - egal). Und wenn die
zu übermächtig wurde, habe ich gegessen. Das wollte ich jetzt nicht. Also Energie abbauen. Wie? Raus! Bewegen!
Funktionierte das?
Ja, das funktionierte hervorragend.
So verging die Zeit, die ich natürlich auch nutzte, mich in Bezug auf LCHF weiter zu belesen. Nach und nach fing ich an, die Gemüsesorten bewusst nach KH-Gehalt zu wählen und überhaupt die KH-Mengen im Auge zu behalten. Und ich fand auch Fehler in "meinem LCHF". Mein Anfangsklopperfehler war zB., dass ich dachte, dass KHs aus Milchprodukten nicht zählen würden. Nun, das tun sie natürlich doch.
Zu modifizieren wurde ab einem gewissen Gewichtsverlust auch nötig, denn anfänglich läuft es - in hohen Gewichtsklassen - recht gut mit dem Abnehmen, aber irgendwann waren dann eben ein paar Stellschräubchen nötig.
Ich hatte allerdings das unfassbare Glück, dass ich zu LCHF kam, BEVOR es diese Sonderdinger gab, wie Brot-Kuchen-etc.-Ersatzrezepte u.ä.. Damals war das einzige brotähnliche Rezept "Oopsies", dicht gefolgt von Heinrichknäcke. Für mich wären diese ganzen "Nachbauten", wie sie auch genannt werden, ein echter Fallstrick geworden. Ich bezeichne mich selbst als esssüchtig oder zuckersüchtig (wobei ich nie wirklich viel Zucker gegessen habe, dafür aber eine Tripleportion Nudeln/Brot/blablabla - und das ist unterm Strich auch nix anderes als Zucker).
Für mich war es wesentlich (!!), dass ich gar keine Alternative hatte. Denn das hätte bei mir einen vollen Rückschlag gebracht! Wenn man etwas ersetzt, nachbaut, dann räumt man dem Grundprodukt aus meiner Sicht einen viel zu hohen Stellenwert ein. Macht es zu etwas Begehrlichem. Für mich ein ganz schlechtes Signal ans Unterbewusstsein.
Oh man, was ist das hier wieder für ein Laberrhabarber. Tut mir leid, ich habe eine Tendenz zum Ausschweifen.
Was ich dir eigentlich sagen wollte:
Ich bin da reingewachsen. Schritt für Schritt. Und mit jedem Schritt fühlte ich mich gesünder und stärker, wurde schlanker und glücklicher. Die Mischkost bzw. das fettarme Essen hatte mich krank gemacht. Warum sollte ich also an LCHF als Ernährungsweise zweifeln? Mein Körper hat entschieden und meine Blutwerte, die ich sicherheitshalber regelmäßig nehmen lassen, nicken dazu.
P.S: Zum Zyklus kann ich nichts beisteueren - alles tutti hier.
