UND(!), nicht zu vergessen, ich setze seit dem 3. Juni das Gelesene auch um - jedenfalls was das Essen angeht. Das mit dem Sport machen hab ich noch nicht auf die Reihe gekriegt, aufgrund einer alten Verletzung bin ich da etwas eingeschränkt.
Der Grund, warum ich mich jetzt doch mal hier einklinke ist der, dass es bei mir nicht funktioniert

Ach ja ... Warnung: WENN ich mal anfange zu reden oder zu schreiben, dann finde ich ganz schwer zu einem Ende ... ;)
Aber bevor ich drauflos jammere, ein bisschen was zu mir:
Ich bin weiblich, 54 Jahre jung, 162 cm kurz und wiege "in den 90ern".
Ich bin Badenerin, lebe aber seit fast 30 Jahren in Oberschwaben, wo Spätzle und Knöpfle (und Linsen) sozusagen fast Pflicht sind. Gegessen habe ich schon immer gerne - bevorzugt Fleisch und Wurst und ich mochte schon als Kind nicht so gerne Nachtisch und Kuchen und hätte auch aufs Brot zur Wurst verzichten können, wenn man das denn gedurft hätte ...

Obst war mir immer lieber als Gemüse, und Salat (vor allem mag ich bittere Sorten) esse ich am liebsten ohne Dressing. Vor Fett hab ich noch nie Angst gehabt und bin mit meiner Bitte um Koteletts mit Fettrand oder einen ordentlich durchwachsenen Braten bei den Metzgereiverkäuferinnen meistens auf totales Unverständnis gestoßen ...
Irgendwann hab ich gelernt, mich "normal" zu ernähren und in knappen Zeiten die Sättigungsbeilagen zu erhöhen ... Dennoch konnte ich die meiste Zeit meines Lebens essen was und wie viel ich wollte, ohne zuzunehmen. Bis Mitte 25 hab ich viel Sport getrieben (Laufen, Hürden), bisschen Tennis gespielt, Judo, Skifahren, musste das nach einem Bänderabriss mit OP aufgeben, mein Fuß macht nicht mehr mit. An meinem Gewicht hat das aber nicht groß was geändert.
Eine "Diätkarriere" habe ich deshalb eigentlich nicht ... ich esse viel zu gerne, als dass ich mich mit irgendwelchen Diäten hätte kasteien wollen. Klar, manchmal habe ich probiert, Diät zu halten (gehört im Leben einer Frau wohl irgendwie dazu, gell? ;) - aber höchstens mal 3 Tage. Wenn ich Hunger habe, kriege ich Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme und werde ganz allgemein unausstehlich. Also waren solche Anflüge ganz schnell vorbei.
Den größten Teil meines Lebens war es auch gar nicht nötig ... mit dauerhaft Kleidergröße 34/36 bis zu meiner Schwangerschaft war ich zufrieden. Und auch etwa ein halbes Jahr danach hatte ich das problemlos wieder erreicht. Mit 40 hatte sich mein Gewicht dann (nach einem kurzen Ausreißer nach oben, der sich aber wieder ganz von alleine reguliert hat) so zwischen 56 und 58 kg eingependelt - war völlig okay.
Und dann ging es plötzlich los: 60 - 65 - 70 - 75 ... ich hab mir immer Obergrenzen gesetzt, ab denen ich UNBEDINGT etwas dagegen unternehmen wollte, aber irgendwie ... Mitte 2012 war ich dann bei 90 kg. Ich hab dann mal die KH abends weggelassen (irgendwo gelesen) und etwa 3 kg sind geschmolzen. Zeitweise ist das recht einfach, weil ich die meiste Zeit über alleine lebe. Wenn aber mein Sohn an manchen Wochenenden oder in den Semesterferien da ist, will er alle die leckeren Sachen, die er sich selbst nicht kochen kann/will. Und zuletzt war er von August 2013 bis März 2014 dauerhaft hier - Semesterferien, Praxissemester, Semesterferien ... und hat 6 "Mamakilos" mit ins neue Semester genommen

Bei mir stieg das Gewicht auf über 95 kg - ich hatte plötzlich (?!?) unbändig Lust auf Süßigkeiten, Kuchen, Schokolade (tafelweise!) - zum Glück konnte ich das irgendwie wieder ausbremsen, so dass der Gewichtsanstieg endete. Aber ich habe mich überhaupt nicht mehr wohlgefühlt - ständig Gelenkschmerzen, geschwollene Knöchel, Bauchweh, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen ... lauter lästiges Zeugs.
So habe ich dann beschlossen, mal wieder die KH abends zu reduzieren, aber das brachte nicht den gewünschten Erfolg. Also wollte ich Atkins probieren und hab angefangen zu lesen. Schon beim Lesen hatte ich das Gefühl, künftig zu verhungern...
Aber es fiel das Stichwort "Ketose" und auf der Suche nach mehr Information darüber bin ich auf dieser Seite hier gelandet. Ich hab ein bisschen rumgelesen, dann ein bisschen mehr gelesen und hatte das Gefühl, mit dieser Art Ernährung könnte ich gut leben. Und die traumhaften Gewichtsverluste, die manche von Euch zu verzeichnen haben, sind ja auch nicht zu verachten.
Ich bin also Anfang Juni mit 93,5 kg und einem BU von 113 cm gestartet und seither schwankt mein Gewicht zwischen 91 und 92,5 kg. Auch am Maßband keine Veränderung - null, nix, nada. Also praktisch kein Gewichtsverlust, das ist ein wenig demotivierend.
Ich hab hier gelesen, dass man Geduld haben muss ... aber meine Geduld ist grade meine Motivation suchen gegangen, und jetzt sind beide weg...
Mein Essen Trage ich in ein Tagebuch ein- allerdings in eins aus Papier. Ich sitze beruflich schon etwa 8 - 10 Stunden am Tag am Computer, da versuche ich, das im Privatleben ziemlich einzuschränken. Aber vielleicht finde ich demnächst mal Zeit, das hier nachzutragen, wenigstens zum Teil.
Zur Überprüfung, was ich denn so esse, habe ich mir den Luxus geleistet, ein gebrauchtes Exemplar von "Souci, Fachmann, Kraut - Die Zusammensetzung der Lebensmittel, Nährwert-Tabellen" zu erwerben.
Ich liege mit den KH immer unter 25g/Tag, meistens sind es knapp 20 - die letzten 14 Tage hab ich auf 15/17 reduziert ... ohne Erfolg.
Eiweiß liegt (bis auf gelegentliche Ausrutscher) bei 75 bis 85g/Tag - bei einem angepeilten Gewicht von 70 kg scheint mir das im Rahmen zu liegen.
Anfangs hab ich keine Kalorien errechnet, aber habe inzwischen festgestellt, dass ich auf maximal 1600 kcal komme - das sind knapp 20% unter dem, was ein Programm, von dem ich hier gelesen habe, als meinen Gesamtumsatz errechnet hat. Meistens sind es aber 50-100 kcal weniger.
Alkohol ist komplett gestrichen, Joghurt seit Anfang dieses Monats auch. Quark esse ich eh nicht.
Ach ja, und ich habe mir gleich zu Beginn Ketosticks besorgt und wenn ich denen trauen kann, bin ich seit dem 9. Juni in Ketose - Werte morgens so 15, abends 40.
Meine Beschwerden sind ein bisschen besser geworden, aber es sind auch welche dazugekommen ... ich bin ganz hibbelig und kann mich nicht mehr gut konzentrieren - und ich bin immer müde. Ich falle früh ins Bett, schlafe wie ein Stein und wenn mich der Wecker morgens rausschmeißt, bin ich fast genauso müde wie am Abend ...
Ich war also beim Arzt ... der hat meine Ernährungsweise als "idiotisch" bezeichnet und mich gefragt, in welcher Frauenzeitschrift ich das gelesen hätte ... die einzige Art abzunehmen wären fdh und Bewegung.
Aber mein Hausarzt kennt ohnehin nur eine eingeschränkte Anzahl an Diagnosen:
- geht grad rum
- Sie sind ja nicht mehr 25
- typisch Wechseljahre
- Übergewicht
Leider ist es bei uns nicht einfach, einen neuen Hausarzt zu finden - viele hören auf, wenige neue fangen an und die vorhandenen nehmen z.T. keine neuen Patienten mehr an.
Aber ich hab jetzt auf jeden Fall mal meinen Hausarztvertrag gekündigt, so dass ich frei bin, falls ich doch einen finden sollte ...
Uff, ... sooo viel schon gejammert ... ich komme langsam zum Ende

Ich weiß, erst wenn ich genau reinschreibe, was ich esse, kann jemand den Fehler finden - aber ich habe mein Heft nicht hier (im Büro); ich werde das nachholen.
Aber ich glaube nicht, dass es am Essen liegt - vielleicht hat jemand eine Idee, was es sonst noch sein könnte ...

Ich hoffe auf Tipps und neue Motivation!
Viele Grüße aus dem Wilden Süden
mamalou