Zu viel Eiweiss

[april]

Hellooo,

da ich neben meinem Studium lange Zeit in der Bekleidungsbranche gearbeitet habe kann ich hierzu mal meinen Senf abgeben:

PP hat Recht - Vanity Sizing nimmt immer mehr zu bei den großen Marken. Es ist ein Versuch der Branche gegen den absurden Magertrend gegenzusteuern bzw in erster Linie die Kunden kaufwilliger zu machen.

Was so aber nicht stimmt ist die Unterstellung, dass Esprit Vanity Sizing betreibt- das ist leider schlichtweg falsch (zumindest bis vor einen Jahr - wenn sich seitdem etwas geändert hat, dann betrachtet meine Ausführungen nur als bis dahin geltend).
Esprit hat allerdings vor ein paar Jahren die Größen angepasst auf die durchschnittsmaße der heutigen Bevölkerung..(die allermeisten Kundinnen sind übrigens der Meinung gewesen, dass gerade Esprit recht passgenau schneidet).
Allerdings kann es durchaus sein, dass jmd in unterschiedlichen Marken auch unterschiedliche Kleidergrößen trägt, da diese zwar auf einer Norm basieren, die Normwerte aber auf alten Werten basieren und zudem die Modehersteller nicht verpflichtet sind sich an die Normwerte zu halten...daher passiert es mitunter sogar, dass man beim gleichen Hersteller unterschiedliche Größen braucht...alles vollkommen verrückt.

[pinkpoison]

Esprit hat allerdings vor ein paar Jahren die Größen angepasst auf die durchschnittsmaße der heutigen Bevölkerung..(die allermeisten Kundinnen sind übrigens der Meinung gewesen, dass gerade Esprit recht passgenau schneidet).

Genau das ist doch Vanity Sizing: Die Kundinnen sind "zu füllig" geworden, um noch in ihre gewohnte 36 zu passen und müßten eigentlich auf eine 38 umsteigen, und deswegen wird in die "alte 38" eine 36 eingenäht. Die Kundin findet es super, weil sie auch noch 20 jahre nach dem Tanzkurs die gleiche Größe tragen kann.... .

[april]

Ah, jetzt verstehe ich... Für mich bzw in der modebranche ist Vanity Sizing etwas anders definiert - nämlich die willkürliche Anpassung der Größen.
Aber du verstehst es so, dass auch die Anpassung an die eigentlich geltende Norm Vanity Sizing ist...wenn man es so definiert - ja dann wäre es Vanity Sizing!

[Turtle70]

Hallo,

da ich die ganzen Tage immer wieder mit starken Gewichtssprüngen zu tun hatte, habe ich mal eine Tabelle erstellt mit den jeweiligen Werten wie Kcal, Fett, KH und Eiweiß und der Gewichtsentwicklung. Bei mir zeichnet sich jetzt folgende Tendenz bei der Auswertung der Diagramme ab. Jedes Mal, wenn ich deutlich über die Eiweißgrenze von 1-1,5g/kg Normalgewicht hinausging, ging genau zwei Tage später (morgens gewogen) das Gewicht nach oben. Insofern stimmt wohl das, was PP geschrieben hat, dass die überflüssige Eiweißmenge zu Kohlenhydraten verstoffwechselt wird und daher eine vermehrte Wassereinlagerung entsteht. Kannst du was dazu sagen, Pinkpoison?

[pinkpoison]

Hallo,

da ich die ganzen Tage immer wieder mit starken Gewichtssprüngen zu tun hatte, habe ich mal eine Tabelle erstellt mit den jeweiligen Werten wie Kcal, Fett, KH und Eiweiß und der Gewichtsentwicklung. Bei mir zeichnet sich jetzt folgende Tendenz bei der Auswertung der Diagramme ab. Jedes Mal, wenn ich deutlich über die Eiweißgrenze von 1-1,5g/kg Normalgewicht hinausging, ging genau zwei Tage später (morgens gewogen) das Gewicht nach oben. Insofern stimmt wohl das, was PP geschrieben hat, dass die überflüssige Eiweißmenge zu Kohlenhydraten verstoffwechselt wird und daher eine vermehrte Wassereinlagerung entsteht. Kannst du was dazu sagen, Pinkpoison?

Die Vermutung liegt nahe, aber Gewichtsschwankungen können viele Ursache haben. Insofern sind deine Daten sicher kein Beweis, aber ein zur Theorie passendes Indiz.

Angenommen Deine auf "meiner" Theorie beruhende Hypothese stimmt, dann würde das zum Zeitmuster passen. Das Umwandeln von glucogenen Aminosäuren zu Glykogen führt zur Einlagerung zunächst in die Muskulatur, wenn dort kein Bedarf herrscht, in die Leber und das gepaart mit je 3-4g Wasser pro Gramm Glykogen. Kannst ja mal nachrechnen, ob die Gewichtszunahme betragsmäßig in etwa rankommen könnte, wenn man davon ausgeht, dass aus einem zusätzlichen/überflüssigen Gramm Protein 0,58g und aus jedem Gramm Fett 0,1g Glucose werden.

LG Robert

[Turtle70]

hmmm,
gesetzt der Fall ich habe (des besseren Rechnens wegen) 50g Protein zuviel. Dann entstehen einerseits rund 25g Glucose daraus und für diese Menge ungefähr 75g Wasser. Das wären ja nur 100g relativer Gewichtszuwachs. Das wäre definitiv doch zuwenig um es als wirklichen Gewichtssprung zu erkennen? Oder habe ich mich jetzt verrechnet?
Meine Gewichtssprünge liegen aber eher im 1-Kilobereich. Aber ein Grund für die fehlende Abnahme wäre damit schon gegeben.

[pinkpoison]

hmmm,
gesetzt der Fall ich habe (des besseren Rechnens wegen) 50g Protein zuviel. Dann entstehen einerseits rund 25g Glucose daraus und für diese Menge ungefähr 75g Wasser. Das wären ja nur 100g relativer Gewichtszuwachs. Das wäre definitiv doch zuwenig um es als wirklichen Gewichtssprung zu erkennen? Oder habe ich mich jetzt verrechnet?
Meine Gewichtssprünge liegen aber eher im 1-Kilobereich. Aber ein Grund für die fehlende Abnahme wäre damit schon gegeben.

Ein Kilo wäre bei diesen Dimensionen in der Tat zuviel, selbst, wenn es "nur" Wasser wäre. Fehlende Körperfett-Abnahme ist eher dann gegeben, wenn du mehr Energie aufnimmst, als dein Verbrauch war. In der Summe können aber die Glykogen- und Wassereinlagerungen (Muskulatur und Leber) locker 3-5 Kilo und teils auch darüber ausmachen. Da nicht nur Glykogen, sondern auch hormonelle Systemzusammenhänge (Zyklus, Cortisol,...) oder Natrium/Kalium Einfluß auf den Wasserhaushalt haben, kann man ohne aufwendige Messverfahren im Grunde nur spekulieren.
Ich würe an Deiner Stelle einfach mal weiter ein Auge drauf haben. Vielleicht erhärtet sich ja die Beobachtung und Du kannst Dir überlegen, wie Du diese Erkenntnis für Dich nutzen kannst.

LG Robert

[Turtle70]

Also ist eine Stagnation der Abnahme eher zu erwarten und eine zusätzlich Wassereinlagerung, (warum auch immer) verfälscht das ganz noch zusätzlich. Ich werde meinen Eiweißeintrag trotzdem mal weiter protokollieren und auch mal beobachten, ob es auf die Abnahme einen Effekt hat.
Danke für die weitergehende Info.

[Turtle70]

hmmm,
gesetzt der Fall ich habe (des besseren Rechnens wegen) 50g Protein zuviel. Dann entstehen einerseits rund 25g Glucose daraus und für diese Menge ungefähr 75g Wasser. Das wären ja nur 100g relativer Gewichtszuwachs. Das wäre definitiv doch zuwenig um es als wirklichen Gewichtssprung zu erkennen? Oder habe ich mich jetzt verrechnet?
Meine Gewichtssprünge liegen aber eher im 1-Kilobereich. Aber ein Grund für die fehlende Abnahme wäre damit schon gegeben.

Eines hab ich allerdings bei der ganzen Sache nicht beachtet, die angegebene Glucose aus der Umwandlung könnte einen eigentlich schon aus der Ketose kicken. Das ist schon heftig und das obwohl man unter dem Gesamtumsatz bleibt.

[pinkpoison]

Also ist eine Stagnation der Abnahme eher zu erwarten und eine zusätzlich Wassereinlagerung, (warum auch immer) verfälscht das ganz noch zusätzlich.

So würde ich das auch sehen.

Klar - je nach Menge der zusätzlicher Glucose aus der Gluconeogenese kann es dich aus der Ketose kicken. Damit wird dann die Gluconeogenese runtergefahren. Führst du aber weniger als die physiologisch notwedige Menge an Proteinen zu, dann verspachtelt dein Körper Muskeln, um daraus Glucose zu machen. Dann nimmst du zwar potenziell (mehr) ab, aber eben nicht nur Fett, sondern auch Muskulatur, was wiederum den Grundumsatz senkt. Ziel sollte es sein, die fettfreie Körpermasse weitestgehend zu erhalten und nur Fett abzubauen. Nicht so ganz einfach, denn je mehr Fett du verloren hast, desto mehr Muskulatur wird abgebaut, da diese zu viel Energie frisst (Use it or lose it). Gegenmittel: Sport.

Besser man orientiert sich an den 0,8-1,2g/kg/g bezogen auf das Normalgewicht und geht nicht tiefer mit der Proteinzufuhr.