Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankungen

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Rose68
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Rose68 » 9. März 2014, 11:23

Liebe Sola,

Vielen Dank für diese Ausführung. Das klingt ziemlich plausibel und könnte durchaus passen.

Viel wichtiger ist es doch, sein persönliches befinden zu beobachten.

Lg :)

Marie
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Marie » 9. März 2014, 17:15

Hallo,

ich wollte niemanden verängstigen dem es gut geht mit LC. Viel mehr finde ich es tatsächlich auch wichtig auf den eigenen Körper zu hören. Mir persönlich ist das schwer gefallen weil ich die Low Carb Theorien damals so überzeugend fand und man immer nur positive Berichte gelesen hat. Deswegen habe ich obwohl mein Körper nach Kohlenhydraten geschrieen hat weitergemacht mit LC. D.h. es war in erster Linie natürlich mein Fehler.
Mit meinem Bericht wollte ich nur denjenigen helfen, denen es so geht wie mir damals. Die zweifeln, aber aufgrund der positiven Berichte denken, dass sie es einfach noch länger ausprobieren müssen oder noch schlimmer noch weniger KHs essen sollten.
Genauso wie man die positiven Berichte als Beweis für das Funktionieren von LC anführt sollte man die zahlreichen negativen Berichte auch nicht als bloße Einzelfälle abtun. Ich habe inzwischen unzählige Berichte von Leuten gelesen die unter LC hypothyroid wurden (mit samt den Symptomen) und die mit Erhöhung der KHs das wieder beheben konnten... bis auf diejenigen die inzwischen Hashimoto bekommen hatten, da kam die KH-Erhöhung dann zu spät.

Zum anderen gibt es hier auf den Seite tatsächliche Fehler. Ballaststoffe sind unglaublich wichtig für unsere Gesundheit und nicht nur dafür zuständig, wie auf dieser Seite beschrieben, um die Aufnahme von Zucker zu verlangsamen. Sie sind Futter für unsere Darmbakterien die dadurch unser Immunsystem und unseren Hormonhaushalt regulieren können.
Außerdem werden um die Sicherheit von LC zu beweisen immer die Inuit und die Massai angegeben, die sich aber nun nachweislich nie ketogen ernährt haben! Genauso wenig wie unsere Paleo Vorfahren.
Somit gibt es keine Langzeitstudie zu LC und es stellt sich die Frage wie gesund eine Ernährungsform ist, die in der Natur noch nie vorkam. Auch Wildkatzen, sogenannten Carnivoren essen mehr Kohlenhydrate als ketogen lebende Menschen sogenannte Omnivoren.
Somit kann LC aber immer noch als eine Art Therapie/Medikament verstanden werden für Diabetes oder bestimmte Krebsarten... dementsprechend müsste die Ernährung dann aber auch deklariert sein, als etwas mit Wirkung aber auch Nebenwirkungen.

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Alma
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Alma » 9. März 2014, 19:39

Ich hatte Hashimoto schon VOR Lchf!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Und dass darmbakterien Zucker brauchen???????????????Darmpilze brauchen ihn,dass weiss ich!!!!!!!!!!!!!!!!!
Lässt man Zucker weg,sterben auch die Darmpilze und andere Pilze im Körper!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Just my two Cents ;)
Beginn Lchf-----97kg bei 1,60m
Aktuelles Gewicht: 72 kg

Stoffel77
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Stoffel77 » 9. März 2014, 22:57

@Alma: Mehr Ausrufezeichen bringen deine Botschaft nicht besser rüber, eher schlechter und das gilt als sehr schlechter Stil.

@Marie: Du sagst nachweislich? Ich sage, dass es nachweislich anders ist. Studien über Studien, die eine sagt sie waren ketogen, die anderen sagen sie waren es nicht. Studie, Gegenstudie. Ich vertraue im Moment eher den Studien, die die Koryphäen auf diesen Gebieten zitieren (und die mir nichts verkaufen wollen) und die sagen, dass die Massai und die Inuit und andere Naturvölker überwiegend in Ketose gelebt haben bzw. es immernoch tun. Ebenso unsere Vorfahren in der Steinzeit. Zum Größten Teil. Vor der Agrarrevolution. Tausende von Jahren lang. Mindestens im Winter.
Akzeptiere ich so, war bislang alles schlüssig was ich dazu gelesen habe.
Leider präsentierst du keine Links zu Studien, daher kann ich dir dein "nachweislich" einfach nicht abnehmen.

WO steht denn bitte was über Ballaststoffe auf der LCHF Seite? Ich hab dazu gar nichts gefunden.

Rose68
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Rose68 » 10. März 2014, 09:50

Gerade von paleoanhängern werden phytinsäure und lektine abgelehnt.

Grundsätzlich Hülsenfrüchte,deswegen wundert es mich, dass dieser Herr krisskresser dies empfiehlt.

Möglicherweise ist ja auf dem Gebiet der hormone auch noch nicht alles erforscht. #:-s

Lg Rose

Stoffel77
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Stoffel77 » 10. März 2014, 10:26

Er empfiehlt es nicht wirklich, er lehnt es nur nicht kategorisch ab und in diesem Punkt gebe ich ihm absolut recht, man sollte "Paleo" oder ähnliche Variationen nicht als enges Korsett sehen, sondern eher als Grundgerüst, das jeder für sich mit Inhalt füllen muss. Warum auf Milchprodukte verzichten, wenn ich doch genetisch die Mutation mitbringe, dass ich es vertrage? Warum keinen Mais essen? Warum keinen Reis? Ab und an mal Bohnen? Warum nicht? Das sind nur ein paar Fragen von vielen zu diesem Thema und im Grunde muss jeder für sich selber die Antwort finden...

Thema Ketose möchte ich noch anmerken: Wenn man viel körperlich arbeitet, wenn man viel Sport macht, dann ist idR die Obergrenze an KH, ab der man aus Ketose fällt, deutlich höher als bei der Couchpotatoe. Daher kann es durchaus sein, dass früher mehr KH verzehrt wurden als angenommen wurde, dass die Menschen aber trotzdem viel länger/öfter in Ketose waren als wir. Vielleicht konnten die Körper damals auch Ketonen bauen, wenn Glucose zur Verfügung stand? Man weiss es nicht genau...

Nunja ich für meinen Teil vermeide die Ketose derzeit nun auch eher, experimentiere mit mehr KH in Richtung "Stoffels_Neuzeitpaleo" :D und werde schauen, was sich so tut, eben weil der TSH nicht gut ist und ich mich nicht so richtig wohl fühle.

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pinkpoison
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon pinkpoison » 10. März 2014, 10:46

Zu der Bedeutung der Ballaststoffe:

Man hat immer die Darmflora, die man sich durch die Nahrung herangezüchtet hat und diese ist im Zeitablauf enorm variabel.

"Die Darmflora" ist nicht per se gesund, sie kann je nach Besiedelung auch ungesund sein (siehe Laktoseintoleranz, Fructoseintoleranz usw) und von daher ist es auch unseriös zu behaupten, man "müsse" die Darmflora mit Ballaststoffen "anfüttern", damit unser Immunsystem funktioniere. Manchmal ist es angezeigt, die vorhandene Darmflora gezielt auszuhungern oder sie mittels Antibiotika zu dezimieren, um sie im Anschluß gezielt aufzubauen. Gffls auch durch Stuhltransplantation.

Die Bedeutung der Darmflora ist vor allem darin zu sehen, dass bestimmte Bakterien in der Lage sind aus Ballaststoffen mittelkettige Fettsäuren zu machen, die uns dann zugute kommen. Dadurch erhöhen solche Bakterien die energetische Ausbeute der Nahrung in Phasen karger Nahrungsgrundlagen und liefern außerdem genau die gesättigten Fettsäuren, die sich als besonders förderlich für unsere Gesundheit erwiesen haben. Gibt die Nahrung aber diese Fettsäure her( zb in Butterfett und Kokosöl, MCT-Fett), dann ist diese Funktion der Darmflora entbehrlich. Ernährt sich jemand nach der vorherrschenden Irrlehre Low-Fat und meidet wegen Cholesterinphobie ausgerechnet die gesättigten Fette, dann braucht er dringend auch Ballaststoffe, damit ihn seine Darmflora durch die Hintertür mit den gesunden Fetten versorgt.
Was man nicht vergessen darf: Werden Ballatstoffe durch die darmflora in Fette verwandelt, steigt der Nährwert der Nahrung, d.h. "sie hat mehr Kalorien" als die Tabellen angeben. Das kann eine Diät sabotieren, denn Kalorien zählen am Ende, egal was manche LCHF-Phantasien dazu sagen, denn was die Hormontheorien angeht, erzählt LCHF nur die halbe Wahrheit (Stichwort: "ASP")

Unsere Paleo-Ahnen ernährten sich selbstverständlich je nach geographischem Habitat und Jahreszeit phasenweise auch ketogen. Der Hybridantrieb (Glykosis/Ketosis) ist ein entscheidender Selektionsvorteil unserer Art wegen der Möglichkeit ein breites Nahrungsspektrum zu konsumieren. Da der Mensch in Afrika evolvierte, muß dies also auch in warmen Klimata bedeuten, dass Ketose eine grundsätzliche Rolle gespielt hat, sonst hätte sich diese Stoffwechselanpassung nicht im gesamten Genom evolutorisch durchsetzen können. Hintergrund dürften Phasen des unfreiwilligen Hungers gespielt, eher nicht fettreiche Ernährung und keine Lust auf KH.

Wenn in Studien behauptet wird, dass die Inuit sich in Wahrheit kh-reich ernährt haben, weil sie das Glykogen in der Muskulatur (und Leber) der Tiere konsumiert haben, wird übersehen, dass Muskelglykogen sich binnen Minuten nach Eintritt des Todes abbaut und daher Muskelfleisch sehr kh-arm ist. Also ein Bullshit-Argument. Wahr ist ferner, dass die Inuit und andere J&S-Populationen Muskelfleisch eher verschmähen und ihren Hunden verfüttern und sich selbst eher an Fett und Organfleisch gütlich tun. Dies auch, um Rabbit-Starvation zu vermeiden.

Dass die modernen Inuit (und nicht nur die) allerdings bei Übergang zu kh-reicher westlicher Ernährung (permanente Glykosis statt Ketosis) gesundheitsmäßig gewaltig abbauen, das ist kein Bullshit, sondern durch zg Studien belegt und sollte zu denken geben.

Rose68
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Rose68 » 10. März 2014, 10:49

Hallo Stoffel,

Wie macht sich denn Dein sich-nicht-Wohlfühlen bemerkbar??

Wenn Du Deine KH erhöhen willst (habe auch den letzten Eintrag aus deinem TB gelesen), wirst Du dann Dein Fett reduzieren?

Es ist ja dann kein LCHF mehr. Welches Verhältnis oder welche prozentuale Verteilung von Fett, KH und Eiweiß wirst du dann beim Essen zugrunde legen?

LG Rose

Stoffel77
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Stoffel77 » 10. März 2014, 11:28

Wohlfühlen heisst Wohlfühlen. Unwohl ist Unwohl.

Prozentuale Verteilung? Habe ich jetzt nicht, mache ich dann auch nicht.
Sehe ich gar nicht ein dass ich irgendwas abwiege und aufschreibe.
Ob das dann LCHF ist oder Paleo oder weiss der Geier was ist mir vom Prinzip her egal.
Es wird sicher auch ab und an Tage geben, an denen ich in Ketose rutsche durch wenige KH, es wird Tage geben an denen ich deutlich mehr KH zu mir nehme und dann Sport mache, oder auch nicht.
Man wird sehen worauf es raus läuft.
Fett werde ich sicher etwas reduzieren aber bei 100-150g KH habe ich nicht soooo viel mehr Energie in Form von KH dass ich das Fett arg viel zusammenstreichen müsste, zumal ich ja den Sport intensivieren will.
Und ob das am Ende was an der Schilddrüse ändert... wird man sehen ;)

Saranka
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Saranka » 10. März 2014, 12:12

@Rose: Ich hatte das Phänomen des "Nicht Wohlfühlens" auch (nach 6 Monaten LCHF) - bei mir äußerte sich dies in Verstopfung, Antriebslosigkeit, Nierenschmerzen. Nach einiger Zeit Mischkost gings mir wieder gut, das hält bis heute an. Die SD ist aktuell auch im grünen Bereich und meine Gewichtsabnahme/Gewichthalten funktionierte auch mit Kohlehydraten. (Richtig retrospektiv kann ich das natürlich erst in einigen Jahren behaupten). Sportlich kriege ich mehr auf die Reihe mit KH´s und überhaupt fühle ich mich einfach besser, leistungsfähiger.

Was ich aus meiner LCHF-Zeit mitnehme ist der weitestgehende Verzicht auf Zucker- allein dafür hat es sich gelohnt das mal zu machen. Eine Ernährungsweise auf Dauer wäre LCHF für mich persönlich auf gar keinen Fall. Ich denke inzwischen es ist am besten zu schauen was einem persönlich gut bekommt, ab und an würde ich mir mal ein paar passende Laborparameter checken lassen um zu schauen ob alles OK ist. Dazu Bewegung und überhaupt das richtige Maß mit allem. (Und ich würde mir immer gestatten meinen gesunden Menschenverstand, die eigene Intuition vor alle Behauptungen von außen zu stellen- überhaupt ist das eine gute Methode um durchs Leben zu gehen. Was nützt Dir die beste Studie wenn Du merkst Du persönlich kommst aber mit einer Strategie nicht zurecht).


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